Zumindest acht Fälle
UNO: Assad setzte erneut mehrfach Chemiewaffen ein
"Es gibt berechtigte Vermutungen anzunehmen, dass chemische Waffen - wahrscheinlich Chlor - eingesetzt wurden", so die Ermittler. Das Kampfgas soll mittels Fassbomben abgeworfen worden sein. Konkret geht es demnach um insgesamt acht Vorfälle in den Dörfern Kaft Seita, al-Tamana und Tal Minnis.
Augenzeugen hätten beobachtet, dass aus Hubschraubern heraus Fassbomben abgeworfen worden seien, heißt es. Unmittelbar danach habe es in den betroffenen Dörfern nach Chlor gerochen. Die Opfer litten demnach unter Symptomen, die typisch für Chemiewaffenangriffe seien: Erbrechen, Reizungen von Augen und Haut, Erstickungssymptome und andere Atemwegsprobleme.
Chlorgas nicht im Chemiewaffen-Abkommen enthalten
Im vergangenen Oktober hatte Assad der Vernichtung sämtlicher chemischer Kampfstoffe unter Aufsicht der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) zugestimmt, nachdem die USA wegen eines Giftgasangriffs mit bis zu 1.400 Toten nahe der Hauptstadt Damaskus mit einem Militärangriff gedroht hatten. In der Vorwoche gab das US-Verteidigungsministerium bekannt, dass die gesamten konfiszierten syrischen Chemiewaffenbestände im Mittelmeer unschädlich gemacht worden seien (siehe Infobox). Allerdings fand sich Chlorgas, das hauptsächlich als Chemikalie in der Industrie Anwendung findet, nicht auf der Liste jener Substanzen, die Damaskus deklarieren musste und die unter Aufsicht der OPCW zerstört wurden.
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