Hilfe für Regierung

UNO-Hubschrauber beschießen Rebellen im Kongo

Ausland
18.11.2012 11:39
Die Vereinten Nationen haben aktiv in die Kämpfe zwischen der Rebellengruppe M23 (Bild) und der Armee in der Demokratischen Republik Kongo eingegriffen. Kampfhubschrauber der Vereinten Nationen beschossen am Samstag im Osten des Landes Stellungen der Rebellen, um die Regierungstruppen zu unterstützen. Meldungen über Folgen der Kämpfe gab es zunächst nicht. In New York kam wegen der Krise der UNO-Sicherheitsrat zu einer Sondersitzung zusammen.

Dieser forderte ein Ende aller Hilfen für die Rebellen im Osten der Demokratischen Republik Kongo. Der Vormarsch der Miliz M23 - benannt nach dem 23. März 2009, als eigentlich ein Friedensabkommen ausgehandelt wurde - müsse sofort gestoppt und jegliche Unterstützung aus dem Ausland eingestellt werden. In der Provinz Nord-Kivu hatte die Miliz nach Angaben der UNO-Mission MONUSCO Samstag früh eine neue Offensive gestartet.

Nach den Worten des Leiters der UNO-Blauhelmeinsätze, Herve Ladsous, sind die Rebellen inzwischen weniger als 20 Kilometer von der Provinzhauptstadt Goma entfernt. Sie seien außergewöhnlich gut ausgerüstet mit schweren Waffen und Proviant, sagte Ladsous. UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon habe den ruandesischen Präsidenten Paul Kagame aufgerufen, seinen Einfluss bei den Rebellen geltend zu machen und sie zum Einlenken zu bewegen. UNO-Experten werfen Ruanda Unterstützung der M23 im Nachbarland vor, Kagame weist dies zurück.

In der Miliz M23 schlossen sich ehemalige Kämpfer kongolesischer Tutsi-Rebellen unter der Führung des desertierten kongolesischen Generals Bosco Ntaganda - der 39-Jährige nennt sich selbst "der Terminator" - zusammen, die infolge eines Friedensabkommens in die kongolesische Regierungsarmee eingegliedert worden waren, diese inzwischen aber wieder verlassen hatten. Die M23-Mitglieder verlangen die volle Umsetzung des Abkommens und kritisieren vor allem die schlechten Lebensbedingungen der Soldaten. Berichte, wonach die jüngste Offensive der Miliz von Ruanda aus gesteuert wird, konnte Blauhelm-Chef Ladsous nicht bestätigen.

Die UNO befürchtet, die Kämpfe könnten Zehntausende Flüchtlinge nach Goma treiben. Sollte die Provinzhauptstadt fallen, wäre dies eine "humanitäre Tragödie", sagte Frankreichs UNO-Botschafter Gerard Araud. "Deshalb müssen wir die M23 stoppen." Die UNO und die kongolesische Regierung aktivierten einen Sicherheitsplan zum Schutz der Zivilisten.

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