"Costa Concordia"
Schettino beschuldigt ausländisches Crewmitglied
Schettino, der zum dritten Mal seit Beginn des Prozesses gegen ihn vor Gericht aussagte, erhob Vorwürfe gegen den indonesischen Steuermann, dem er auf Englisch Befehle gab, die dieser offenbar nicht verstanden habe. "Er konnte nicht begreifen, was ihm die Offiziere sagten", so Schettino.
Der Indonesier war im Rahmen der Ermittlungen als Beitragstäter angesehen worden. Der Steuermann und zwei Schiffsoffiziere waren 2013 mit Haftstrafen zwischen einem Jahr und sechs Monaten und einem Jahr und elf Monaten belegt worden. Schettino verteidigte auch seinen Beschluss, von der normalen Route abzuweichen und sich der Insel Giglio stark zu nähern. Ein Kapitän habe "volle Autonomie" bei der Wahl der Route. Er sei nicht gezwungen, die Reederei über seine Beschlüsse zu informieren.
32 Tote bei Costa-Concordia-Katastrophe
Die "Costa Concordia" war am 13. Jänner 2012 vor der toskanischen Insel Giglio auf einen Felsen aufgelaufen und havariert, 32 Menschen starben. An Bord befanden sich auch 77 Österreicher, die sich retten konnten. Vergangene Woche hatte Salzburgs Bürgermeister Heinz Schaden, der sich an Bord des havarierten Schiffes befand, beim Prozess in Grosseto als Zeuge ausgesagt.
Prozess gegen Schettino in der Endphase
Nach der Aussage Schettinos tritt der Prozess gegen den Kapitän in die Endphase. Zu einem Urteil könnte es im Jänner kommen. Das Verfahren hatte im Juli 2013 begonnen, war aber immer wieder unterbrochen worden. Das Wrack der "Costa Concordia" wurde im Juli zum Verschrotten nach Genua geschleppt.
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