Rätselhafte Bluttat

Festnahme nach Vierfachmord in französischen Alpen

Ausland
19.02.2014 07:54
Nach dem mysteriösen Vierfachmord in den französischen Alpen im September 2012 ist nun ein Verdächtiger festgenommen worden. Laut Angaben der Staatsanwaltschaft in Annecy vom Dienstag handelt es sich um einen 48-Jährigen, der im ostfranzösischen Departement Haute-Savoie lebt.

Der Mann sei aufgrund von Zeugenaussagen nach der Verbreitung des Phantombildes eines Motorradfahrers festgenommen worden. Dies werde nach Angaben der Behörden möglicherweise nicht die einzige Festnahme bleiben. Es ist allerdings die erste Verhaftung in Frankreich in dem Fall.

"Schweigsamer Bergbewohner" und "Waffenliebhaber"
Bei dem festgenommenen Mann handelt es sich laut Angaben aus Ermittlerkreisen um einen "schweigsamen Bergbewohner" und "Waffenliebhaber", der wie ein "Außenseiter" lebe. Am Dienstagabend wurde bekannt, dass der Mann früher bei der städtischen Polizei der Gemeinde Menthon-Saint-Bernard gearbeitet hatte, im Juni aber entlassen worden war. Die Polizei durchsuchte am Dienstag das Haus des Mannes in dem nahe des Tatorts gelegenen Dorf Lathuile.

Ermittler seit eineinhalb Jahren mit Bluttat befasst
Die rätselhafte Bluttat beschäftigt Ermittler in Frankreich und Großbritannien seit fast eineinhalb Jahren: Anfang September 2012 waren der aus dem Irak stammende Brite Saad al-Hilli, seine Frau Ikbal, deren Mutter und ein laut Ermittlern zufällig vorbeikommender französischer Radfahrer auf einem Waldparkplatz bei Annecy mit Kopfschüssen regelrecht hingerichtet worden. Die beiden kleinen Töchter der Hillis überlebten die Bluttat, eines der Mädchen wurde aber schwer verletzt.

Erbstreitigkeiten oder Industriespionage als Mordmotiv?
Die französische Staatsanwaltschaft hatte rund ein Jahr nach den Morden mehrere Spuren verfolgt: Neben Erbstreitigkeiten in der Familie Hilli nannte sie auch Industriespionage beziehungsweise Technologietransfer als mögliches Mordmotiv. Die Spur zum in Großbritannien lebenden Bruder des getöteten Familienvaters, der zeitweise verdächtigt worden war, wegen Erbstreitigkeiten ein Mordkomplott gegen Saad al-Hilli geschmiedet zu haben, hatten britische Ermittler im Jänner de facto zu den Akten gelegt (siehe Infobox).

Saad al-Hilli arbeitete als Ingenieur im Luft- und Raumfahrtsektor, der französische Radfahrer für eine Nuklearfirma in Frankreich. Gefunden wurden die Leichen von einem britischen Ex-Soldaten, der in der Gegend mit seinem Fahrrad unterwegs war. Die in London ansässigen Hillis hatten in der Region Urlaub gemacht.

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