"Zu gefährlich"

Ferguson-Todesschütze ist nicht mehr Polizist

Ausland
28.11.2014 15:36
Jener Polizist, der im August in der US-Stadt Ferguson den schwarzen Teenager Michael Brown erschossen hat, wird nicht mehr in den Dienst zurückkehren. Die Polizeiarbeit sei für Darren Wilson mittlerweile zu gefährlich, sagte sein Anwalt Neil Bruntrager am Freitag. "Auf gar keinen Fall wird er wieder als Polizist arbeiten können", sagte der Anwalt am Donnerstag.

Wilson befinde sich derzeit in Gesprächen mit der Polizei von Ferguson, in denen die Konditionen seines Ausscheidens aus dem Dienst geklärt würden, sagte Bruntrager. Sein Ausscheiden sei "keine Frage des Ob, sondern des Wann", fügte er hinzu. Dem Nachrichtensender CNN sagte er, dass sein Mandant trotz eines reinen Gewissens aufgrund der Auswirkungen des Vorfalls seine Arbeit nicht mehr ausüben könne.

Anwalt: "Er möchte andere Polizisten nicht gefährden"
"Sobald er wieder auf der Straße wäre, würde ihm oder seinen Begleitern etwas Fürchterliches passieren", sagte Bruntrager. "Und das Letzte, was er möchte, ist einen anderen Polizisten in Gefahr zu bringen." Wilson hatte Brown am 9. August in Ferguson im Bundesstaat Missouri erschossen. Die Bevölkerung des Vororts von St. Louis ist mehrheitlich dunkelhäutig, während die Polizisten, ebenso wie Todesschütze Wilson, überwiegend hellhäutig sind. Obwohl Brown unbewaffnet war, gab Wilson an, aus Notwehr gehandelt zu haben.

Die Tat hatte in Ferguson sowie im ganzen Land heftige Proteste gegen Rassismus bei der Polizei hervorgerufen. In der Stadt kam es nach der Tat zu schweren Ausschreitungen. Diese flammten erneut auf, nachdem eine Jury Wilson am Montag von jeglicher Schuld freigesprochen hatte. Im Laufe der Woche beruhigte sich die Situation jedoch allmählich wieder.

Polizei erschoss um sich feuernden Mann in Texas
Am Freitag kam es unterdessen zu einem weiteren tödlichen Polizeieinsatz in den USA. Medienberichten zufolge erschoss die Polizei im texanischen Austin in den frühen Morgenstunden einen Mann, der zuvor auf mehrere Gebäude gefeuert hatte. In einem Bericht der NBC News erklärte der 29-jährige Augenzeuge Jesse Van Wallene, wie der Mann auf ein Gebäude gegenüber der Polizeizentrale geschossen habe.

Er habe nur wenige Meter von dem Schützen entfernt an einer Ampel gestanden, dieser habe in voller Kampfausrüstung der Polizei da gestanden und eine große Waffe in der Hand gehalten, sagte Van Wallene. Dann habe der Mann den Abzug gedrückt.

Augenzeuge: "Nicht sicher, wer geschossen hat"
Ein in der Nähe der Polizeistation wohnender anderer Zeuge sagte, er sei gegen 2.30 Uhr (9.30 MEZ) durch Schüsse wach geworden. Als er ans Fenster getreten sei, habe er sogar das "Mündungsfeuer" eines weiteren Schusses gesehen. Allerdings sei er sich nicht sicher, wer geschossen habe, so der Zeuge weiter. Die Polizei habe jedenfalls äußerst schnell reagiert: "Am Tatort waren sofort vier oder fünf Streifenwagen."

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele