An kroatischer Küste

Friedensflotte lichtet Anker – Hunderte feiern mit

Österreich
31.08.2025 07:01

Das weltweit größte Segelprojekt für sozial benachteiligte junge Menschen startet bald in Kroatien. Zahlreiche rot-weiß-rote Matrosen werden an Bord sein und ein starkes Zeichen der Völkerverständigung setzen. 

Die Sonne steigt langsam über der dalmatinischen Küste auf, Leinen werden gelöst, Segel vorbereitet, Proviantkisten geschleppt. Dazwischen wuseln Kinder und Jugendliche, rufen, lachen, probieren erste seemännische Knoten. Es ist ein Stimmengewirr aus Sprachen – Kroatisch, Deutsch, Slowenisch, Ukrainisch. Noch sind sie Fremde, doch bald werden sie gemeinsam in See stechen, als Crew, die sich vertraut. Willkommen bei der Friedensflotte mirno more – dem weltweit größten Segelprojekt für sozial benachteiligte junge Menschen.

„Mirno more“ bedeutet auf Kroatisch „friedliches Meer“. Es ist ein traditioneller Seefahrergruß – und für dieses Projekt mehr als ein Name. Seit 1994 versammelt die Flotte jedes Jahr Kinder und Jugendliche, die sonst wenig gemeinsam hätten: Geflüchtete, Kriegswaisen, Kinder mit Behinderungen oder schweren Erkrankungen, junge Menschen mit seelischen oder sozialen Belastungen.

Skipper Christoph Plessl aus Wien verbringt mit sozial benachteiligten Kindern sowie ...
Skipper Christoph Plessl aus Wien verbringt mit sozial benachteiligten Kindern sowie Jugendlichen wieder eine Woche auf See. Das macht er ehrenamtlich und voller Begeisterung.(Bild: friedensflotte mirno more)
(Bild: friedensflotte mirno more)
(Bild: friedensflotte mirno more)
(Bild: friedensflotte mirno more)

Jeder Handgriff überwindet kleine und große Grenzen
Eine Woche lang teilen sie im September Kabinen, Segel, Abenteuer – und oft Freundschaften fürs Leben. „Ob Navigieren, Segelsetzen oder der Abwasch nach dem Essen – jeder Handgriff zählt“, so Skipper Christoph Plessl. Auf einem Schiff kann sich eben niemand zurücklehnen.

Besonders spürbar wird das auf Schiffen, die von Vereinen wie MPS Austria organisiert werden. Die Organisation unterstützt Familien mit Kindern, welche an der seltenen Stoffwechselerkrankung Mukopolysaccharidose leiden. Eine von ihnen ist Maria Prähofer. „Ich liebe die Gemeinschaft an Bord“, sagt sie. „Wir helfen uns gegenseitig, und jeder ist ein wertvolles Crew-Mitglied – egal, was er kann oder nicht kann.“

Abends, wenn die Boote in einer Bucht vor Anker liegen, verändert sich die Stimmung. Das Meer glitzert im Mondschein, auf den Decks sitzen Crews zusammen. Manche spielen Gitarre, andere erzählen Geschichten aus ihrem Leben.

Zitat Icon

Körperliche Schmerzen kann diese Woche leider auch nicht lindern, aber die Seele hat wieder Zeit, sich zu erholen.

Maria Prähofer

Ehrenamtliche als Zuhörer und Stütze
Da berichten Jugendliche von ihrer Flucht, andere von ihrer Krankheit oder vom Verlust eines Elternteils. Und doch geht es nicht um Unterschiede – sondern um das, was verbindet: Vertrauen, Nähe, Zuversicht. „Schaut man sich diese Crews an, dann sieht man, worum es geht“, sagt Plessl abschließend.

Getragen wird das Projekt übrigens ausschließlich von Ehrenamtlichen: Skipper, Pädagogen, sogenannte Safety-Teams – alle arbeiten freiwillig. Finanziert wird es durch Spenden, Förderungen und Sponsoring. Dass es funktioniert, zeigt die Zahl: Tausende junge Menschen konnten in mehr als 30 Jahren teilnehmen. Ein Ende ist glücklicherweise nicht in Sicht!

Weitere Informationen zum Projekt unter: www.mirnomore.org

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