Vereinspräsident bleibt Zobl weiterhin. Er nutzte die Pressekonferenz am Mittwoch abermals, um die gegen ihn erhobenen Vorwürfe – er hätte sich über die Lebenshilfe bereichert – zurückzuweisen. Angeblich drehte der Notar behinderten Tirolern Wohnrechte an (siehe auch Bericht in der Infobox). Zwischen 20.000 und 60.000 Euro kassierte man pro Wohnplatz. Laut Rechnungshof kassierte die Lebenshilfe dadurch 820.725 Euro. Markant ist, dass die Leute für eine Leistung bezahlten, die sie vom Land im Rahmen der Behindertenhilfe kostenlos bekommen hätten.
"Schiefe Optik" um Erbschaft
Der nächste "Knüller" sei, dass Zobl seiner Notariatskanzlei in Innsbruck Hunderte Vertragsabwicklungen der Lebenshilfe zugeschanzt haben soll. Für eine Erbschaft in der Höhe von 1,9 Millionen Euro, die direkt an die Lebenshilfe gehen sollte und bereits von einem Notar beglaubigt war, kassierte Zobel angeblich nochmals 114.000 Euro Honorar! "Da steckten 2,5 Jahre Arbeit dahinter. Hätte ich mich nicht so ins Zeug gelegt, wäre diese Erbschaft nie der Lebenshilfe zugeflossen."
Es stellte sich die Frage, warum die Erbschaft so komplex verlaufen ist? Wollte der Verfasser nicht an die Lebenshilfe vererben? "Es hat mich drei Flaschen Champagner im Europa-Stüberl gekostet, bis ich den reichen Tiroler zu seiner Erbschaft überreden konnte", gab Zobl zu. "Das ist eine schiefe Optik", gestand sogar LA Jakob Wolf (VP).
von Matthias Holzmann, Tiroler Krone
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