Neue Asylpolitik?

Initiative “gegen Unmenschlichkeit” gestartet

Österreich
07.06.2013 13:08
NGOs und Prominente starten eine gemeinsame Initiative "gegen Unmenschlichkeit" in der Asylpolitik. 15 Organisationen, darunter die Asylkoordination, Ärzte ohne Grenzen, die Caritas und SOS Mitmensch, wollen mit einer Online-Unterschriftenaktion einen Kurswechsel in der österreichischen Flüchtlingspolitik einleiten, erklärte der Initiator Ernst Löschner, Gründer von "Alpine Peace Crossing", am Mittwoch. Bis zur Nationalratswahl im Herbst kann die Kampagne unterstützt werden.

Die Initiative tritt für einen effektiven Zugang zum Arbeitsmarkt nach längstens sechs Monaten sowie für einen ungehinderten Zugang zu Schul- und Weiterbildung für Asylsuchende ein. Außerdem fordern die Organisatoren, dass gut integrierte Personen nicht abgeschoben und Familien nicht zerrissen werden, ebenso wie eine an menschlichen Bedürfnissen orientierte Grundversorgung. "Wir pochen auf faire und überschaubare Asylverfahren und einen öffentlich finanzierten Rechtsbeistand für Menschen, die um Schutz ansuchen", sagte Anny Knapp, Obfrau der Asylkoordination.

"Wollen Menschen nicht wie Objekte behandeln"
"Wir wollen nicht die Schleusen öffnen, dass Österreich überschwemmt wird, sondern die Menschen, die zu uns gekommen sind, wie Menschen behandeln und nicht wie Objekte, die man loswerden will", so Löschner. Er appellierte an die Bundesregierung und "jeden einzelnen Parlamentarier", den "menschenverachtenden Umgang mit Flüchtlingen" zu verändern.

Ziel der Kampagne ist auch eine gemeinsame, solidarische Flüchtlingspolitik in Europa, in der Österreich mit gutem Beispiel vorangehen solle. "Staaten, die Menschen systematisch abweisen, tragen zu Leid und physischer wie seelischer Krankheit bei", sagte Irene Jancsy, Kommunikationsleiterin von Ärzte ohne Grenzen Österreich.

Prominente als Unterstützer
"Es ist höchste Zeit, systematische Schikane nicht mehr als liebenswerte nationale Schrulle zu akzeptieren", sagte der Kabarettist Thomas Maurer. Zu den weiteren prominenten Unterstützern der Initiative zählen unter anderen auch Elfriede Jelinek, Christian Ludwig Attersee und André Heller.

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