Sperre aufgehoben

Gasaustritt in NÖ gestoppt – keine Explosionsgefahr

Österreich
27.07.2011 11:32
Der Einsatz wegen der angebohrten Gasblase in der Gemeinde St. Pantaleon-Erla im Bezirk Amstetten ist seit Dienstagabend auch für die Feuerwehr beendet. Nachdem bei der letzten Messung um 22 Uhr keine Gaskonzentration mehr festgestellt wurde und der Zement fertig ausgehärtet war, habe man die wegen akuter Explosionsgefahr verhängte Sperrzone aufgehoben, teilte Einsatzleiter Gerhard Haider von der Feuerwehr am Mittwoch mit.

Damit können die Bewohner wieder in ihre Häuser zurück. Um völlig sicher zu gehen, werden die Einsatzkräfte auf Anraten der OMV-Experten, die das Bohrloch abgedichtet hatten, aber noch weitere Messungen durchführen. In den kommenden vier Tagen sollen daher noch zweimal täglich die Werte erhoben werden, kündigte der Einsatzleiter an.

Etwa 24 Stunden nach der Anbohrung der Gasblase war der Gasaustritt am Dienstagnachmittag gestoppt worden. "Momentan strömt kein Gas mehr aus", bestätigte eine Sprecherin der OMV. Die akute Explosionsgefahr sei somit gebannt, so Einsatzleiter Haider.

Abdichtung des Bohrlochs durch "Totpumpen"
"Die Abdichtung solcher Gasblasen ist keine besondere Herausforderung", meinte Herbert Hofstätter vom Lehrstuhl für Petroleum Production and Processing an der Montanuniversität Leoben. Um den Gasaustritt zu stoppen, müsse das Bohrloch "totgepumpt" werden. Durch diesen Vorgang werde das unkontrollierte Austreten von Gas verhindert. Hierbei wurde eine sogenannte Spülung mit hohem Druck in die Bohrung gepumpt, dadurch wird das Gas im Bohrloch zurückgedrängt. Anschließend könne das Loch mit Zement abgedichtet werden, so der Experte.

Die Einsatzkräfte der OMV waren für ihre Arbeiten mit einer Spezialausrüstung in der Ortschaft angerückt. "Unsere Mitarbeiter haben Erfahrung beim Abdichten von Bohrlöchern und sind von daher um Hilfe gebeten worden", erklärte Michaela Huber, Pressesprecherin der OMV.

Gasblase in 99 Metern Tiefe angebohrt
Zu dem Vorfall war es am Montag gegen 14 Uhr auf einer Baustelle im Zuge von Bohrungen für Erdwärme gekommen. "Die Fontäne hörte nicht auf zu sprudeln", schilderten die 14-jährigen Nachbarmädchen Jasmin und Kerstin der "Krone". Tischler Manuel Freudenthaler musste mit seiner Frau und den beiden Kindern Mia und Vivien von einer Sekunde auf die andere die Koffer packen. Auf dem Grundstück seines Bruders war es zur Fehlbohrung gekommen.

"Er wollte sich eine Erdwärme-Heizung installieren lassen, dabei wurde von der Baufirma dann leider die unterirdische Gasblase erwischt", so Freudenthaler. In 99 Metern Tiefe war der Bohrer auf eine offenbar größere Methangasblase gestoßen. Seither war es zu dem "massiven Gasaustritt" gekommen. Die Messungen der Feuerwehr hatten ergeben, dass akute Explosionsgefahr bestand. Aus diesem Grund wurde das benachbartes Einfamilienhaus evakuiert und eine Sperrzone im Umkreis von 200 Metern eingerichtet.

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