Gemeinsame Obsorge

Estibaliz C.: Kind soll wochenweise ins Gefängnis

Österreich
19.01.2012 08:14
Die unter Doppelmordverdacht stehende ehemalige Eissalon-Besitzerin Estibaliz C., die in der vergangenen Woche einen Sohn zur Welt brachte, möchte ihr Kind zumindest wochenweise bei sich im Gefängnis haben. Wie ihr Anwalt Werner Tomanek am Mittwochabend in der ORF-Sendung "Club 2" bekräftigte, strebt die 32-Jährige eine gemeinsame Obsorge mit dem Kindesvater an.

Es spreche nichts gegen eine "Timesharing-Lösung", zumal das auch vom Vater gewollt sei, stellte Tomanek fest. Das Kind soll demnach jeweils ein paar Wochen beim 47-jährigen Vater verbringen - der Estibaliz C. demnächst heiraten möchte - und dann immer für eine oder zwei Wochen zur derzeit in U-Haft befindlichen Mutter in die Justizanstalt wechseln.

Der renommierte Kinder- und Jugendpsychiater Ernst Berger bezeichnete den Vorschlag im "Club 2" als "problematisch".

Vorläufige Obsorge auf Vater übertragen
Die Entscheidung über die endgültige Obsorge liegt beim zuständigen Pflegschaftsgericht. Das Jugendamt übertrug die vorläufige Obsorge dem Vater und beruft sich dabei auf einen angeblich gemeinsam mit den Eltern getroffenen Lösungsansatz.

Der Spanierin war ihr Baby - zum einen wegen "Gefahr im Verzug", zum anderen wegen medizinischer Gründe - unmittelbar nach der Niederkunft abgenommen worden. Sie soll über die genauen Umstände der Entbindung auch nicht vorab informiert worden sein. "Das deckt sich mit meinen Informationen", erklärte Tomanek. Wie ein angeblicher Insider dem ORF mitgeteilt hatte, habe Estibaliz C. in Bezug auf das Baby weder von einem "Ausfolgeverbot" noch davon gewusst, dass eine Kaiserschnitt-Geburt geplant war.

Der Wiener Krankenanstaltenverbund hatte in der Vorwoche betont, die Abnahme des frühgeborenen Kindes wäre primär aus medizinischen Gründen erfolgt. Der Kleine sei ins Preyer'sche Kinderspital verlegt worden, weil dort eine kinderfachärztliche Abteilung existiert, auf der unverzüglich die nötigen Untersuchungen durchgeführt worden seien.

Estibaliz C. nach Geburt "ruhig gestellt"
Tomanek behauptete weiters, seine Mandantin sei nach der Geburt mit einer Injektion ruhig gestellt worden: "Sie war vorübergehend weg, sodass sie den Akt der Kindeswegnahme nicht bewusst erlebt hat." Im Zusammenhang mit diesen Vorgängen sollen Anzeigen bei Staatsanwaltschaft und Ärztekammer aufliegen.

Estibaliz C. steht unter Verdacht, 2008 ihren Ex-Mann und 2010 ihren ehemaligen Liebhaber getötet zu haben. Die zerstückelten Leichen der Männer waren Anfang Juni 2011 im Keller ihres Eissalons "Schleckeria" in Wien-Meidling von Bauarbeitern entdeckt worden.

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