"Tschuri" wird seit vergangenem Sommer von "Rosetta" (kleines Bild) begleitet. Je weiter sich der Komet der Sonne nähert, desto aktiver wird er durch die Sonnenwärme. Dadurch verliert er große Mengen Staub von seiner Oberfläche, der von ausströmendem Gas mitgerissen wird. Die Sonde hat Staubkörnchen des Kometen mit COSIMA (COmetary Secondary Ion Mass Analyser) eingefangen und analysiert.
Die größeren Körnchen mit einem Durchmesser von mehr als einem Zwanzigstel Millimeter sind demnach locker-flockig und bemerkenswert reich an Natrium. Die Forscher schließen daraus, dass dieser Staub jene Sternschnuppenströme formt, die auf den Bahnen von Kometen bekannt sind. Sie gehen davon aus, dass sich der jetzt beobachtete Staub in den vergangenen vier sonnenfernen Jahren des Kometen angesammelt hat und sich "Tschuris" Staubzusammensetzung wesentlich ändern wird, wenn frisches Material an die Oberfläche gelangt.
Komet hat Form einer Quietschente
Der schwarze Komet besitzt grob die Form einer Quietschente mit einem kleineren Kopf und einem größeren Körper, die über einen schmalen Hals verbunden sind. Der Kopf hat in etwa einen Durchmesser von zwei Kilometern, der Körper ist rund vier Kilometer lang, berichten die Wissenschaftler im britischen Fachblatt "Nature".
Es gibt bis zu 700 Meter hohe Klippen, Staubdünen, Ebenen und Furchen. Viele Gegenden sind von einer vermutlich meterhohen Staubschicht bedeckt. Am Hals gibt es einen langen Riss, der Folge einer mechanischen Belastung sein könnte. Darüber hinaus wurden bis zu 200 Meter tiefe und bis zu 300 Meter breite, zylinderförmige Löcher entdeckt. Deren Wände haben eine Art Gänsehaut - sie sind mit etwa drei Meter großen Klumpen gepflastert.
"Tschuri" schon überraschend aktiv
Mit 470 Kilogramm pro Kubikmeter hat "Tschuri" in etwa die gleiche Dichte wie Kork. Möglicherweise ist sein Kern porös und zu 70 bis 80 Prozent leer. Bereits jetzt ist der Komet überraschend aktiv. In den vergangenen Monaten hat er viermal so viel Staub ins All gespuckt wie Gas - normalerweise produzieren Kometen mehr Gas als Staub. Bis zur größten Annäherung an die Sonne wird die Aktivität noch um den Faktor 100 zunehmen, erwarten die Forscher.
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