Hilfe unerwünscht

Selbstmordkandidat in der Türkei geht auf Retter los

Ausland
16.03.2011 14:20
Aus Wut über seine Rettung hat ein Selbstmordkandidat in der Türkei jenen Mann attackiert, der ihn vor dem Tod bewahrte. Der aufmerksame Lokführer, der seinen Zug rechtzeitig vor dem auf den Gleisen liegenden Mann gestoppt hatte, wurde vom Lebensmüden mit Steinen beworfen und verletzt.

Murat Örs, Lokführer eines Nahverkehrszuges zwischen Adana und Mersin im Süden der Türkei, hatte eine auf den Gleisen ausgestreckte Person gesehen und den Zug gestoppt, wie türkische Medien am Mittwoch meldeten.

Örs stieg aus und ging auf den auf den Gleisen liegenden jungen Mann zu, weil er annahm, dieser sei verletzt oder ohnmächtig. In diesem Moment sprang der Lebensmüde auf, bewarf Örs mit Steinen und rief: "Warum hast du angehalten?" Die Zugpassagiere brachten den von einem Stein am Kopf getroffenen Zugführer ins nächste Krankenhaus, wo er ambulant behandelt wurde. Der wütende Selbstmordkandidat machte sich unterdessen aus dem Staub.

Einigen Zeitungsmeldungen zufolge hatte sich der junge Mann kurz zuvor in einem Wohnviertel in der Nähe eine Pistole an die Schläfe gesetzt; Passanten hätten ihn vom Selbstmord abgehalten. Danach habe er sich offenbar auf die Schienen gelegt, wo sein Freitod aber erneut verhindert wurde. Nun wird er von der Polizei wegen Körperverletzung gesucht.

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