Während Sozialdemokraten den Feiertag bestens gelaunt verbrachten, sehen die Freiheitlichen keinen Grund zur Freude.
Historisch gesehen sind besonders die Sozialdemokraten mit dem Tag der Arbeit verbunden – entstanden sie doch im Jahr 1889 aus einer Arbeiterbewegung. Das wird jedes Jahr am 1. Mai ordentlich gefeiert: So schmissen die Roten im ganzen Land Feste und Feiern; zwei davon besuchte auch Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser.
Er erinnert in seiner Festrede: „Dieser Tag ist heuer wichtiger denn je – denn eines ist klar: Die digitalisierte, globalisierte Arbeitswelt stellt uns vor immer neue Herausforderungen.“ Er kritisiert aber auch die erst kürzlich von der Industrie geforderte Arbeitszeitverlängerung. Unter dem Motto „Feiern, Erinnern und Weiterkämpfen“ plädierte die Kärntner SPÖ außerdem für gerechte Pensionen und eine längst fällige Millionärssteuer.
Die Arbeitswelt stellt uns vor Herausforderungen. Wir, die SPÖ, kämpfen gemeinsam für mehr Gerechtigkeit – wir sind das Sprachrohr für mehr als zwei Drittel der Bevölkerung, die sich mehr Gerechtigkeit wünscht!
Peter Kaiser (SPÖ), Landeshauptmann von Kärnten.
Doch noch eine andere Partei positionierte sich in den vergangenen Jahren als „Hacklerpartei“: Die Freiheitlichen inszenieren sich immer mehr als die Partei „des kleinen Mannes“, sprechen von „der Elite“ und waren schon unter Jörg Haider unter den Arbeitern beliebt.
„SPÖ hat sich von den Arbeitern verabschiedet“
Nach einem Blick auf das Ergebnis der jüngsten Landtagswahl 2023 wird klar: Die Mühe der Blauen macht sich bezahlt! So wählten laut einer SORA-Befragung 30 Prozent der Kärntner mit Lehrabschluss die FPÖ, 37 Prozent die SPÖ; auch 32 Prozent der Männer ohne Matura gaben ihre Stimme den Freiheitlichen – nur sechs Prozent weniger als der SPÖ.
Am Tag der Arbeit sehen die Kärntner Blauen allerdings keinen Grund zu feiern: „Viele können sich heute trotz Arbeit und trotz Leistung das tägliche Leben, Wohnen, Heizen, Strom oder Lebensmittel nicht mehr leisten“, so FP-Chef Erwin Angerer, der den Roten attestiert, sich schon „seit langem von den Arbeitern im Lande verabschiedet zu haben“ und begründet: „Sonst würden sich die SPÖ Kärnten und Landeshauptmann Peter Kaiser für eine gerechte Entlohnung und eine Entlastung der Bürger einsetzen und nicht für noch höhere Steuern und Abgaben“.
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