Nach Plakatskandal

Einigung zwischen ORF und Rapid

Sport
19.03.2004 22:11
Es war ein Fußball-/TV-Krieg mit harten Bandagen, bei dem die Zuschauer auf der Strecke zu bleiben drohten. Doch bevor noch mehr Porzellan zerschlagen wurde, einigten sich Rapid-Präsident Edlinger und ORF-Sportchef Oberhauser am Freitag gütlich.
Nach dem Gespräch, bei dem sie den Plakat-Skandalrund um die Partie der Begegnung Admira-Rapid besprachen, sprachensie demonstrativ ihr Bedauern über die Vorkommnisse aus undmachten deutlich, dass sie sich verpflichtet fühlen, dasAnsehen des Fußballs hoch zu halten.
 
Weiterhin Rapid-Spiele im TV
Der SK Rapid kündigte an, dafür Sorge tragenzu wollen, dass bei Spielen im Hanappi-Stadion, die im Fernsehenübertragen werden, keine beleidigenden Transparente angebrachtwerden. Im Gegenzug verspricht der ORF Rapid-Heimspiele wie gewohntzu übertragen. Die Absage der Live-Übertragung des Spielsgegen den GAK am 4. April kann aber aus organisatorischen Gründennicht mehr rückgängig gemacht werden.
 
Beide Seiten appellieren an die Fußball- Bundesliga,ihrer Verpflichtung zur Begutachtung und Genehmigung von Transparenten,die in den Stadien platziert werden, wahrzunehmen. So sollen solcheVorkommnisse von vornherein ausgeschlossen werden. Zwar solleden Fans öffentliche Kritik zugestanden werden, die Grenzensieht man aber bei Beleidigungen und Beschimpfungen.
 
Was bisher geschah:
Rapid-Fans hatten während des Spiels Admira-Rapidmit einem Plakat mit der Aufschrift "18:00 Scheiß ORF" gegenden besucherfeindlichen Anpfifftermin des ORF-Livespiels protestiert.Der ORF zeigte die Begegnung deshalb nur aus eingeschränkterPerspektive. In einem offenen Brief nahm der SK Rapid zu derORF-Aktion Stellung.
 
In diesem offenen Brief (siehe Link in der Infobox)weist der SK Rapid jede Schuld und Verantwortung an dem "Plakat-Skandal"von sich. Statt dessen zeigt man sich mit seinen Fans solidarisch:"Tatsache ist, dass Fußballanhänger öffentlichzur Kenntnis bringen wollten, dass sie als arbeitende Bürgerdurch die Termingestaltung des ORF nicht in der Lage sind, einBundesligaspiel ihrer Lieblingsmannschaft live im Stadion zu beobachten,ohne dafür zusätzliche Kosten in Form von Urlaub undZeitausgleich aufbringen zu müssen".
 
Weiters wird darauf verwiesen, dass Rapid als Gastmannschaftkeinen Einfluss auf den Ordnerdienst in der Südstadt hatteund das Plakat auch von der Gendarmerie und der Sicherheitskomissionvor dem Spiel bereits begutachtet wurde.
Den kompletten offenen Brief kannst du bei Krone.at (sieheInfobox) nachlesen!
 
ORF berichtet "eindimensional"
TV-Zuschauer, die sich erst später in die Übertragungeinschalteten, dürften an technische Probleme des ORF gedachthaben - schließlich war das Spiel über 90 Minuten nuraus einer einzigen Perspektive zu sehen.
 
In Wirklichkeit war aber alles ganz anders. Umnur ja nicht das Plakat "18:00 Scheiß ORF" ins Bild rückenzu müssen, entschied man sich für eine "eindimensionale"Übertragung von Admira - Rapid.
 
Dabei war das Plakat rechtlich völlig in Ordnung- die "Rapid Ultras" hatten diese Form ihres Protests sogar beider Polizei offiziell angemeldet. Aufforderungen des ORF, dasPlakat zu entfernen, hätte der Ordnerdienst offenbar auchsonst nicht nachkommen können, denn die Rapid Ultras hattengedroht, in diesem Fall das Spielfeld zu stürmen.
 
Dass der ORF-Kommentator die Aktion als "Terror"bezeichnete, war zwar maßlos übertrieben. Aber ORF-FußballchefHans Huber ist überzeugt, mit der eingeschränkten Übertragungrichtig gehandelt zu haben: "Der ORF zahlt viel Geld dafür.Und dafür soll er 90 Minuten lang zeigen, wie er beschimpftwird?"
 
Hintergrund: Der Anpfifftermin 18 Uhr bei Mittwoch-Spielenist für die Fans verständlicherweise nicht ganz nachvollziehbar,da viele Fans um diese Zeit erst ihren Arbeitsplatz verlassen.Ein bisschen Rücksicht auf die Fans, die ins Stadion kommen,darf deshalb wohl ruhig eingefordert werden. Es bleibt abzuwarten,ob die Rapid Ultras ihr Plakat auch beim nächsten TV-Spielverwenden werden. Im Fernsehen wird es jedenfalls nicht zu sehensein.
 
Einmal wird Rapid aber doch noch live zu sehensein: Am 28. März in Graz gegen den GAK. Huber: "Warum solltenwir wegen der Rapid-Fans den GAK bestrafen?"
 
Mehr Infos im Sportteil der Freitags-"Krone"!Der ORF schlägt zurück: Nach der "skandalösen"Plakataktion der Rapid-"Ultras" reagiert der ORF bockig. Rapid-Spielesollen bis auf Weiteres nicht mehr live übertragen werden.Die Rapid-Fans hatten während des Spiels Rapid-Admira miteinem Plakat mit der Aufschrift "18:00 Scheiß ORF" gegenden besucherfeindlichen Anpfifftermin des ORF-Livespiels protestiert.Der ORF zeigte die Begegnung deshalb nur aus eingeschränkterPerspektive. In einem offenen Brief nimmt der SK Rapid jetzt zuder ORF-Aktion Stellung
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(Bild: KMM)



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