"Alle begraben"

Bisher 13 Lawinentote am Mount Everest geborgen

Ausland
19.04.2014 15:17
Nach dem bisher schwersten Bergsteiger-Unglück am Mount Everest ist ein weiteres Lawinenopfer geborgen worden. Damit wurden inzwischen 13 Leichen - allesamt nepalesische Sherpas - gefunden, wie die Behörden in Nepal mitteilten. Drei Männer würden noch vermisst, nach ihnen solle am Sonntag weiter gesucht werden. Hoffnung auf Überlebende gebe es nicht, sagte Dipendra Poudel vom Tourismusministerium.

Eine Lawine hatte am Freitag nepalesische Bergführer und Träger mitgerissen. Sieben Männer wurden in den folgenden Stunden lebend geborgen. Es habe an der Stelle keine Möglichkeit gegeben, vor der plötzlich abgehenden Lawine wegzurennen, schilderte ein Überlebender örtlichen Medien. "Wir haben uns zusammengedrängt, aneinander festgehalten. Aber binnen sehr kurzer Zeit waren wir alle begraben", wurde der Mann zitiert.

Die Bergsteiger gehörten zu fünf großen Expeditionen. Sie waren in der Früh im Basislager aufgebrochen, um die Route für zahlende Bergsteiger vorzubereiten. Ehe sie Camp 1 erreichten, wo sie Zelte aufbauen und Essen einlagern wollten, wurden sie auf 5.800 Metern Höhe von den Eis- und Schneemassen mitgerissen.

Sherpas bereiten Berge für Kletterer vor
Der Unfall unterstreicht die Gefahr, denen die einheimischen Bergführer ausgesetzt sind, wenn sie sich vor Saisonbeginn zur Reparatur von Leitern und zum Befestigen von Seilen auf die mächtigen Berge begeben.

Um den Andrang zu bewältigen und das Risiko zu verringern, beschlossen die Behörden, die Zahl der Seile an den Gletschern unterhalb des Gipfels zu verdoppeln. An den Basislagern sorgen seit Anfang April Soldaten und Polizisten für Ruhe und Ordnung - im vergangenen Jahr hatten sich Sherpas und europäische Alpinisten eine Prügelei geliefert.

Drei Österreicher im Basislager wohlauf

Auch drei Österreicher sind derzeit im Basislager: der blinde Bergsteiger Andy Holzer sowie seine beiden Begleiter Wolfgang Klocker und Daniel Kopp - alle drei aus Tirol. "Blind Climber" Holzer gab am Freitagnachmittag auf seiner Website Entwarnung: "Ins Basislager kann keine Lawine kommen, alles weit weg hier... Circa drei Gehstunden vom Basislager war der Unfall - also alles okay hier", ließ der Osttiroler wissen. Nun bereite man sich für den Abmarsch vor.

Die drei Tiroler waren laut eigenen Angaben am Dienstag im Basislager angekommen. Von der Siedlung Lobuche aus, die auf rund 4.900 Meter liegt, wollten sie zur Akklimatisierung auf den 6.119 Meter hohen Lobuche Peak steigen und danach den eigentlichen Sturm auf den Mount Everest starten. Ende Mai wollten die Alpinisten auf dem Gipfel stehen.

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