Häftling tötete Mann

An Ausbruch soll nur ein Beamter schuld sein

Österreich
27.09.2012 21:35
Nach einem Monat Arbeit hat die von Justizministerin Beatrix Karl eingesetzte Untersuchungskommission am Donnerstag einen über 300-seitigen, streng vertraulichen Bericht vorgelegt. Die Untersuchung war nach dem Ausbruch eines Häftlings aus der Justizanstalt Wien-Simmering (Bild), der kurz darauf den Vater seiner Ex-Freundin tötete, eingeleitet worden. Die Folgen halten sich in engen Grenzen – die ganze Schuld wird einem einzigen Beamten gegeben.

Monatelang standen Türen offen, hochrangige Beamte sollen sich regelmäßig zu (Flucht-)Achterln in der Bäckerei treffen, der Ausbruch, eine in letzter Sekunde verhinderte Revolte. Dennoch muss sich ein einziger Justizwachebeamter einem Disziplinarverfahren unter dem Vorsitz von Josef Pühringer, Leiter der Justizanstalt Linz, stellen. Der Abschlussbericht wurde mittlerweile der Staatsanwaltschaft übergeben.

Anlass war der Fall eines 37-Jährigen, der am 27. August nach dem Ausbruch aus der Justizanstalt Wien-Simmering den Vater seiner Ex-Freundin erstochen haben soll (siehe Infobox). "Nun wird es Konsequenzen sowohl in der Anstalt Wien-Simmering als auch in allen österreichischen Justizanstalten geben", kommentierte Karl in einer Stellungnahme den Bericht. Die empfohlenen Maßnahmen, welche die Justizanstalt Simmering, aber auch alle anderen Justizanstalten betreffen, sollen rasch umgesetzt werden, heißt es.

Häftling nahm Messer aus der Gefängnisküche mit
In allen Gefängnissen werden die Alarmpläne überarbeitet, die Richtlinien über die Kontrolle von sicherheitsrelevanten Arbeitsbehelfen in den Küchen werden optimiert, denn die Tatwaffe des ausgebrochenen Häftlings wurde aus der Gefängnisküche entwendet.

Weiters führt Simmering eine Stückzahlüberprüfung beim Wäschetausch ein, und auch das Führen der Personalakten wird verbessert. Auch gibt es in der Anstalt in Zukunft Funkgeräte für alle Abteilungsleiter, was bisher nicht der Fall war.

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