Umstrittene Mails

Affäre Petraeus: Afghanistan-General entlastet

Ausland
23.01.2013 10:40
Das US-Verteidigungsministerium hat einen Schlussstrich unter einen Aspekt der pikanten Affäre Petraeus gezogen: Wie das Pentagon am Mittwoch erklärte, hatte der Oberbefehlshaber der NATO-Truppen in Afghanistan, John Allen, keine außereheliche Affäre mit einer Bekannten. Allen wurde von allen Vorwürfen "vollständig freigesprochen". Die Frau hatte sich zuvor in einem Interview als Stalking-Opfer bezeichnet und erklärt, sie sei erpresst und bedroht worden.

Der Vier-Sterne-General Allen war durch zahlreiche E-Mails in den Verdacht geraten, eine Affäre mit der verheirateten Frau gehabt zu haben. Aufgeflogen waren die Mails im Zuge von Ermittlungen gegen Ex-CIA-Chef David Petraeus und dessen Biografin Paula Broadwell (Bild 2). Broadwell hatte der Arztgattin Jill Kelley (Bild 3) in anonymen E-Mails ein sexuelles Interesse an Petraeus vorgeworfen, mit dem sie selbst eine Affäre hatte.

Kelley schaltete das FBI ein, die Beziehung Broadwell - Petraeus flog auf. Der CIA-Chef trat im November des Vorjahres nach nur gut einem Jahr im Amt zurück (siehe Story in der Infobox). Bei den Ermittlungen stießen die Beamten auch auf eine Vielzahl von E-Mails zwischen Kelley und Allen. Die US-Regierung legte daraufhin die geplante Beförderung Allens zum Oberkommandierenden der internationalen Truppen in Afghanistan auf Eis. Begründung: "möglicherweise unangebrachte Kontakte".

Nun hat das US-Verteidigungsministerium seinen prominenten General rehabilitiert. Nach einer Untersuchung habe die Generalinspektion des Pentagons Allen von unangebrachtem Verhalten und Verstößen gegen militärische Vorschriften "vollkommen freigesprochen", wie ein Vertreter der US-Regierung, der nicht namentlich genannt werden wollte, bestätigte. Das Ministerium folgte damit der Darstellung Allens und Kelleys, die eine Affäre stets bestritten hatten. Verteidigungsminister Leon Panetta hatte auch während der Ermittlungen beteuert, er habe vollstes Vertrauen in Allen.

Kelley: "Erpresst und bedroht"
Die nunmehr ebenfalls reingewaschene Kelley hat sich unterdessen am Dienstag erstmals seit dem Skandal an die Medien gewandt. In einem Interview mit der Nachrichtenwebsite "The Daily Beast" bezeichnete sie sich als Stalking-Opfer. Broadwell habe sie in E-Mails "erpresst und bedroht", sagte Kelley. Sie habe sich aber entschieden, nicht juristisch gegen die Petraeus-Biografin vorzugehen.

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