Manisches Duo

Bradley Cooper hat sie nicht mehr alle: “Silver Linings”

Kino
02.01.2013 13:25
Die Normalität als mühsam aufrechterhaltene Illusion und der Wahnsinn immer kurz vor dem Ausbruch: So zeichnet Regisseur David O. Russell ("The Fighter", "I Heart Huckabees") in "Silver Linings" (Kinostart: 4. Jänner) das Leben in der amerikanischen Vorstadt, in der sich neben Menschen mit allerlei Spleens und Macken auch richtig dysfunktionale Charaktere finden - so wie Pat (Bradley Cooper) und Tiffany (Jennifer Lawrence), die erst wieder ins Leben zurückfinden müssen und es schließlich nur miteinander schaffen.

Pat ist acht Monate lang in einer psychiatrischen Anstalt gesessen, weil er den Liebhaber seiner Frau Nikki brutal zusammengeschlagen hat. Trotz der bipolaren Persönlichkeitsstörung, die bei ihm diagnostiziert wurde, holt ihn seine Mutter (Jacki Weaver) nach Hause, um ihn wieder in ein gewohnteres Umfeld zu setzen. Dass sein Vater (Robert De Niro) ein abergläubischer Buchmacher ist, für den Pat als Glücksbringer fungieren soll, macht die Exzentrik der Umgebung deutlich. Dass Pat Nikki zurückgewinnen möchte, der er sich vorerst nicht nähern darf, macht die Situation nicht einfacher.

Tiffany wiederum hat ihren Ehemann durch ein tragisches Unglück verloren und driftet haltlos und aggressiv durch das Leben, bekämpft ihren Schmerz durch sexuelle Ausschweifungen, schlittert von einer Depression in die nächste. Als sich Pat und Tiffany bei einem Abendessen treffen, fühlen sie diese eigene Verbundenheit von angeschlagenen Seelen. Sie reden über Psychopharmaka, lassen sich ihre Gemütsschwankungen spüren, sind mit der Zeit trotzdem für einander da - nicht zuletzt, weil Tiffany Pat verspricht, ihm bei seiner Annäherung an Nikki zu helfen. Dafür muss er mit ihr tanzen.

Das sagt "Krone"-Kinoexpertin Christina Krisch zum Film: Regisseur Russell, der unbestritten ein Faible für manisch-gebrochene Charaktere hat, kredenzt uns einen höchst unkonventionellen Mix aus Familiendrama, Außenseiterkomödie und zarter Liebesromanze. Formidables Kino der Emotionen, unterfüttert mit unbändiger Energie und schrägem Humor, das mit Ticks und Macken verschmitzt kokettiert und Robert De Niro einen höchst amüsanten Part als Pats nicht minder durchgeknallten Vater beschert.

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