Austria-Fehlstart

Bjelica: “Spieler haben mehr Macht als Trainer”

Sport
04.08.2014 18:14
Nach dem schlechtesten Saisonstart seit 36 Jahren sind bei der Austria die Bosse rund um die beiden AG-Vorstände Thomas Parits und Markus Kraetschmer gefordert. Indes hat Ex-Trainer Nenad Bjelica einen der Gründe für die Misere offen ausgesprochen und gemeint: "Bei der Austria haben Spieler mehr Macht als der Trainer."

Trainer Gerald Baumgartner kann einem leid tun, seinen Start in Favoriten hätte er sich sicher einfacher und erfolgreicher vorgestellt.

Gründe für den schlechtesten Start seit 36 Jahren:

  • Transferpolitik: Ehe der neue Trainer geholt worden war, waren schon neue Spieler verpflichtet und andere abgegeben worden. Bis auf Leitgeb ist keiner, der kam, ein "Wunsch" Baumgartners – er musste alle mehr oder weniger "schlucken". Ob ein Rothpuller, Stankovic oder Murg ein Thema für ihn gewesen wären? Deren Abgänge waren schon vorher entschieden worden
  • Fitness: Zufall, dass Heinrich Bergmüller, der ehemalige Konditionstrainer von Hermann Maier, Michael Walchhofer oder zuletzt Kathrin Zettel, neu im Trainerstab ist? Die körperlichen Werte vieler sollen "im Keller" sein, über das "Warum" kann gerätselt werden.
  • "Pseudo-Stars": Die Spieler, von denen viele zweifelsohne ihre Verdienste bei Austria haben, werden zu sehr verhätschelt. Bei Problemen mit dem Trainer einfach zum Sportchef zu laufen statt sich zu stellen ist der einfachste Weg. Ex-Trainer Bjelica, letzte Saison entlassen, sagte am Sonntag im Interview mit Sky: "Solange einige Spieler mehr Macht haben als ein Trainer, wird für Austria nichts besser werden. Wenn der Trainer, egal, ob er Bjelica, Stöger, Gager oder Baumgartner heißt, keine Unterstützung von der sportlichen Leitung bekommt, wird er es sehr schwer haben."
  • Sportchef: Parits macht es höchstens bis zum Saisonende, ein Nachfolger ist noch nicht in Sicht – hören die Spieler noch auf Kritik von ihm? Parits hat sehr, sehr viel für den Verein geleistet, die "Parits raus"-Rufe gegen Altach taten ihm sicher sehr weh. Auch eine "Baustelle", die schnellstens von den Bossen gelöst werden muss.

Kraetschmer zeigte sich am Montag über die getätigten Aussagen des kurz nach Start der vergangenen Frühjahrssaison beurlaubten Bjelica irritiert. "Festzuhalten ist, dass der Begriff 'Macht' im Zusammenhang mit Spielern absolut falsch und deplatziert ist", meinte der Manager in einer Stellungnahme auf der Austria-Homepage.

Es entspreche der gängigen Praxis beim Klub, tagtägliche Gespräche mit allen Bereichen und eben auch Spielern zu führen. "Niemals war und wird es aber so sein, dass sich ein Spieler seine Trainer oder Mitspieler 'aussuchen' kann", stellte Kraetschmer fest.

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(Bild: KMM)



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