Volltreffer

Lässt den Controller glühen: “Call of Juarez: Gunslinger”

Spiele
05.06.2013 15:22
"Call of Juarez" ist aus den ewigen Jagdgründen zurückgekehrt: Nach dem nur mäßigen dritten Teil "The Citadel" besinnt sich die Serie mit "Gunslinger" wieder ihrer alten Stärken und bietet klassische Wild-West-Action in Perfektion – und das zum Schnäppchenpreis.

Als der polnische Entwickler Techland 2006 den Ego-Shooter "Call of Juarez" veröffentlichte, war die Freude unter Gamern groß. Das relativ unverbrauchte Western-Setting und die spannende Geschichte überzeugten. Der Nachfolger "Bound in Blood" setzte 2009 sogar noch einen drauf. Mit "The Citadel" verlagerte Techland die Serie dann jedoch in die Gegenwart – und enttäuschte.

Aus den Fehlern der Vergangenheit scheinen die Entwickler nun gelernt zu haben. Mit "Gunslinger", das seit Kurzem für rund 15 Euro als Download-Titel für Xbox 360, PS3 und den PC zur Verfügung steht, feiert die Serie ihre Rückehr in den guten alten Wilden Westen – mitsamt all der Stärken, die das Franchise anfangs auszeichneten: rauchende Colts, eine packende Atmosphäre sowie eine intelligent erzählte Geschichte.

Als Kopfgeldjäger im Wilden Westen
In deren Mittelpunkt steht der Kopfgeldjäger Silas Greaves. Mit seiner von Tabak und Alkohol gekennzeichneten Stimme schildert er einer Gruppe neugieriger Zuhörer, wie er einst einigen der legendärsten Banditen und Revolverhelden des Wilden Westens begegnete und gegenübertrat, darunter Billy the Kid, Pat Garret und Jesse James.

Ob sich tatsächlich alles exakt so zugetragen hat, wie Greaves dies schildert, ist fraglich. Die Entwickler nutzen die rückblickende Erzählweise immer wieder geschickt und durchaus unterhaltsam, um in die laufende Geschichte einzugreifen und das Geschehene zurückzuspulen, nur um es dann unter geänderten Vorzeichen erneut wiederzugeben: "Sagte ich Apachen? Ich meinte Cowboys, die wie Apachen kämpfen!"

Cowboys, Indianer und Banditen
Beim Gameplay setzen die Macher indes auf weitgehend bekannte Elemente. Mit Revolver, Gewehr und Dynamit geht es in den zehn Missionen des Story-Modus gegen allerlei Banditen, Wegelagerer und anderes Gesindel zur Sache. Für die persönliche Note sorgt ein Fertigkeitensystem, das es dem Spieler erlaubt, Greaves' Fähigkeiten im Umgang mit Pistole, Gewehr und Doppel-Revolver sowie im Nahkampf zu verbessern.

Um Fertigkeiten wie verkürzte Ladezeiten, eine größere Munitionskapazität oder ein besseres Zielvermögen freizuschalten, bedarf es allerdings der nötigen Erfahrungspunkte, die es wiederum für Abschüsse gibt. Je genauer man ins "Schwarze" trifft, desto besser. Positiver Nebeneffekt erfolgreicher Treffer: Der sogenannte Konzentrationsmodus wird aktiviert und erlaubt es Greaves, die Zeit kurzfristig einzufrieren und Ziele optisch hervorzuheben.

Wer zieht schneller?
Sollte einer der Widersacher übersehen werden, kann es brenzlig werden. In diesem Fall kann der Kopfgeldjäger mittels "Todesahnung" blitzschnell heranschwirrenden Kugeln ausweichen. Im Duell steht diese Funktion leider nicht zur Verfügung, hier zählen einzig und allein die Reflexe: Sobald das Gegenüber seine Hand in Richtung Holster bewegt, gilt es zu ziehen. Wer weniger Wert auf eine "ehrenhafte" Bewertung am Ende einer jeden Mission legt, kann aber auch schon früher zur Waffe greifen…

Reichlich zu tun
Abseits des Story-Modus lässt sich die Schnelligkeit beim Ziehen in einem eigenen Duell-Modus trainieren. Darüber hinaus wartet "Gunslinger" mit einer Arcade-Variante auf, in der sich alles um Kombos, Highscores und die beste Zeit dreht. Auch Sammlerfreunde kommen auf ihre Kosten: Im Story-Modus versteckte Spielkarten bieten interessante Hintergrundfakten zur damaligen Zeit und ihren Revolverhelden.

Stimmungsvolle Aufmachung
Jedoch nicht nur in Sachen Umfang, sondern auch bei der Präsentation vermag "Gunslinger" zu punkten. Die abwechslungsreich und detailliert gestalteten Levels bieten alles, was das Herz des Western-Fans begehrt – vom verrauchten Saloon über die weite Prärie bis hin zu malerischen Canyons -, während die weitgehend statischen Zwischensequenzen durch einen Comic-Look mehr Pep verliehen bekommen. Unterlegt wird das Ganze von atmosphärischen Gitarren-, Fiedel- und Mundharmonika-Klängen sowie den markigen Stimmen der englischen Sprecher.

Fazit: Yee-haw! "Call of Juarez: Gunslinger" bietet reichlich Spiel und Spaß für wenig Geld - und ist schon alleine deshalb einen Blick wert. Vor allem, aber nicht nur Western-Fans kommen hier, inmitten großartiger Kulissen und einer ebensolchen Geschichte, auf ihre Kosten.

Plattform: XBLA (getestet), PSN, PC
Publisher: Ubisoft
krone.at-Wertung: 8/10

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