Miese Zahlen

Herber Verlust bei EA – “SWTOR” läuft ebenfalls schlecht

Spiele
08.05.2012 10:22
Der Computerspiele-Riese Electronic Arts ("Fifa", "Battlefield 3") steuert auf einen herben Verlust in diesem Geschäftsjahr zu. Das Minus könnte mehr als 100 Millionen Dollar (76,7 Millionen Euro) erreichen, EA-Chef John Riccitello hat bereits Entlassungen und einen Konzernumbau angekündigt. Eine Teilschuld an den Verlusten dürften die immensen Kosten für das Online-Rollenspiel "Star Wars: The Old Republic" (SWTOR) tragen, das in den letzten drei Monaten 400.000 Spieler verloren hat. Dabei war das Game erst Ende Dezember gestartet.

In einer Telefonkonferenz kündigte Riccitello an, dass es einige Entlassungen geben werde, da sich EA künftig mehr in Richtung von Online-, Social- und Mobile-Spielen orientieren wolle.

Heftige Kopfschmerzen bereitet der Spielerschwund bei "Star Wars: The Old Republic". Die Kosten für die sechs Jahre dauernde Entwicklung des Games werden auf 200 Millionen Dollar (153,7 Millionen Euro) geschätzt.

Spieler laufen "SWTOR" davon
Seit Wochen wird spekuliert, dass das Online-Game Abonnenten verliere, schließlich wirken die Server immer leerer. Eine Serverzusammenlegung sei möglich, hieß es dann vor einigen Tagen von den Entwicklern - üblicherweise ein Indiz für sinkende Spielerzahlen. Diese Vermutung hat sich nun bestätigt, von 1,7 Millionen Spielern vor drei Monaten hat sich die Zahl laut Finanzbericht auf 1,3 Millionen verringert. Und das, obwohl das Game erst seit Ende Dezember auf dem Markt ist und EA versucht, mit kostenlosen Test-Wochenenden neue Spieler anzulocken.

Klassisches Abo-Modell am Ende?
"SWTOR" soll nicht nur mit der "Star Wars"-Marke Gamer locken, sondern auch mit Extras wie der MMO-untypischen Vollvertonung. Allerdings kritisieren die Nutzer fehlenden Endgame-Content. Der Plan, Blizzards "World of Warcraft" in ernste Bedrängnis zu bringen, ist daher nicht aufgegangen - auch wenn "WoW" trotz etwa zehn Millionen Spielern ebenfalls mit rückläufigen Zahlen zu kämpfen hat. Beide Games verfolgen das traditionelle Abo-Modell, bei dem monatlich Zahlungen fällig werden. Diese Strategie gilt als im Aussterben begriffen, die meisten anderen Online-Spiele setzen auf Free-to-play: Hier ist das Game grundsätzlich kostenlos, der Spieler wird aber für Zusatzinhalte oder Extras wie bessere Ausrüstung zur Kasse gebeten.

EA-Aktie eingebrochen
Die EA-Anleger waren ob des angekündigen Verlusts vor den Kopf gestoßen. Nachbörslich brach die Aktie am Montag um mehr als fünf Prozent ein, zeitweise waren es fast zehn Prozent. Dabei sind die Investoren in der Spielebranche Kummer gewohnt: Immer wieder schreiben die Hersteller rote Zahlen, wie auch jüngst der Onlinespiele-Spezialist Zynga ("Farmville") gezeigt hatte.

Auch EA setzt auf mobile Spiele
Traditionelle Spielehersteller geraten zunehmend durch Games für Smartphones und Tablets sowie den Browser unter Druck. Diese sind zwar kürzer und meist weniger hochwertig, kosten dafür aber auch nur einen Bruchteil - für Käufer wie in der Entwicklung. So wird es für die Hersteller traditioneller Games schwerer, ihre Kosten wieder hereinzuholen. EA investiert daher ebenfalls im großen Stil in mobile Spiele und hat mehrere kleine Anbieter in diesem Bereich aufgekauft.

Entwicklung für nächste Konsolengeneration kostet
Dennoch flossen bei EA alleine 80 Millionen Dollar in Spiele für Konsolen der nächsten Generation, wie Riccitiello erläuterte. Um welche Geräte es dabei geht, sagte er nicht. Offiziell angekündigt ist bisher nur die Wii U von Nintendo, die Ende des Jahres erscheinen soll.

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