Attentat geplant

Angeblich Anschlag auf Putin im Iran geplant

Ausland
15.10.2007 11:58
Auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin soll laut Kreml am Dienstag im Rahmen seines Iran-Besuchs in Teheran möglicherweise ein Anschlag verübt werden. Ein Kreml-Sprecher sagte am Sonntag, der Präsident sei darüber informiert worden, die iranische Regierung wies indes die Anschlagspläne als "völlig haltlos" zurück.

Die russische Nachrichtenagentur Interfax hatte zuvor von Anschlagsplänen mehrerer Gruppen von Selbstmordattentätern berichtet. Ein Sprecher des Teheraner Außenministeriums sagte, die Berichte entbehrten jeder Grundlage.

Interfax meldete unter Berufung auf eine nicht näher identifizierte Quelle im russischen Geheimdienst, dass die Informationen aus "mehreren Quellen außerhalb Russlands" stammten. Diese Formulierung kann sich sowohl auf befreundete ausländische Geheimdienste als auch auf russische Agenten im Ausland beziehen. Es ist das erste Mal seit Putins Amtsantritt, dass Informationen über einen möglichen Anschlag gegen ihn öffentlich bekannt wurden.

Besuchsprogramm Putins nicht beeinflusst
Der russische Geheimdienst FSB wollte keinerlei Stellungnahme abgeben. Der Ministeriumssprecher in Teheran nannte die Medienberichte "völlig unbegründet". Sie seien Teil der "psychologischen Kriegsführung der Feinde, mit dem Ziel, die Beziehungen zwischen dem Iran und Russland zu stören". Das Besuchsprogramm Putins werde dadurch nicht in Mitleidenschaft gezogen werden.

Putin reist am Dienstag nach Teheran zu Gesprächen mit seinem iranischen Kollegen Mahmoud Ahmadinejad. Der Besuch erfolgt im Rahmen eines Treffens der Staats- und Regierungschefs aus den Anrainerstaaten des Kaspischen Meers.

Putin propagiert im Konflikt um das iranische Atomprogramm die Fortsetzung des Dialogs mit Teheran. Russland widersetzt sich im Weltsicherheitsrat bisher den Forderungen des Westens nach härteren Iran-Sanktionen. Russische Firmen arbeiten an der Fertigstellung des ersten iranischen Atomkraftwerks in der Stadt Bushehr.

Deutsch-russische Konsultationen aufgenommen
Seit Sonntag weilt Wladimir Putin in Deutschland, wo er gemeinsam mit Bundeskanzlerin Angela Merkel die neunten deutsch-russischen Regierungskonsultationen aufgenommen hat. Bei den Gesprächen in Wiesbaden, die bis Montagnachmittag dauern sollten, soll es um den Umgang mit dem Iran, den geplanten US-Raketenschild in Osteuropa sowie die Zukunft des Kosovo gehen. Zudem wollen Merkel und Putin am 7. Petersburger Dialog teilnehmen.

Putin überreichte Merkel einen Blumenstrauß und wechselte ein paar Worte auf Deutsch mit ihr, bevor die beiden bei einem gemeinsamen Abendessen am Sonntag ihre Konsultationen aufnahmen. Der russische Präsident war mit mehr als zweistündiger Verspätung auf dem Flughafen Frankfurt eingetroffen. Grund war nach Angaben beider Delegationen ein Schneesturm in Moskau.

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