Buben gerettet

Badegäste als Helden des Tages

Steiermark
27.08.2017 16:48

Bei zwei Badeunfällen, einer in Stainach, der andere in Weiz, wären am Samstag beinahe zwei Buben, fünf und drei Jahre alt, ertrunken. Dass sie überlebten (ihr Zustand ist stabil), verdanken sie drei Mitmenschen, die zufällig zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort waren und keine Sekunde zögerten.

Nach einem einwöchigen Kärnten-Urlaub besuchten der Lkw-Fahrer Alexander Tschaler aus Schruns und seine Ehefrau am Samstag Verwandte in Irdning. Mit den vier Kindern im Alter von vier bis 13 Jahren gingen sie am Nachmittag ins Stainacher Erlebnisbad. Es war gegen 16 Uhr - der Vorarlberger hatte gerade in dem am Beckenrand befindlichen Buffet fertig gegessen -, als sich die Ereignisse überschlugen.

"Neben mir ist ein Jugendlicher, er war voll angezogen, ins Wasser gesprungen und hat einen leblosen Buben herausgezogen", erzählt der 44-Jährige, "und er hat nicht gewusst, wie er das Kind - es war sein Cousin - reanimieren soll". "Geh’ zur Seite, ich übernehme jetzt das Ruder", sagte der 44-Jährige und begann mit der Mund-zu-Mund-Beatmung und der Herzmassage: ",Bitte hören Sie ja nicht auf‘, hat mich der Vater angefleht. Plötzlich war der Kreislauf wieder da, und das Kind hat erbrochen. Ich habe es in die stabile Seitenlage gebracht, dann waren auch schon die Sanitäter da." Der fünfjährige Erken - er wohnt mit seinen Eltern in Hamburg - wurde vom ÖAMTC zum LKH Salzburg geflogen.

"Das Kind war bis hinter beide Ohren ganz blau"
40 Minuten später befand sich 160 Kilometer südöstlich in Weiz der Schlosser René Loder (34) mit seinem Sohn Leon (9) im Erlebnisbecken des Freibads, als der Albtraum begann: "Unmittelbar neben mir ist ein Bub mit dem Gesicht nach unten leblos im Wasser getrieben. Ich hab’ ihn sofort herausgezogen und zwei Meter weit zum Beckenrand getragen. Das Kind war bis hinter beide Ohren ganz blau."

In diesem Moment kam dem Oststeirer ein Zivildiener zu Hilfe, von dem wir leider keinen Namen kennen. "Er hat den Dreijährigen, der sich in einem unbeobachteten Moment von den Eltern und den fünf Geschwistern entfernt hatte, reanimiert", berichtet ein erhebender Beamter. René Loder: "Der Bub hat erbrochen, kurz geweint und war dann wieder bewusstlos." Mathias liegt im LKH Graz.

Manfred Niederl, Kronen Zeitung

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