Prozess in Tirol

Jungbauer ließ Kühe verdursten: Geldstrafe!

Tierecke
19.05.2016 09:49

Schauderhafte Details kamen am Mittwoch bei einem Prozess gegen einen Außerferner Bauern (23) wegen Tierquälerei zur Sprache. Zwei Kälber verdursteten wegen Vernachlässigung, zwei Rinder mussten nach Einschreiten der Behörde notgeschlachtet werden. Der überforderte Jungbauer kam mit einer Geldstrafe davon.

Nach dem Tod es Opas übernahm der 23-Jährige die Betreuung der Tiere, zunächst mit der nötigen Sorgfalt. "Doch irgendwann wuchs mir das Ganze über den Kopf. Ich hatte Schulden, musste untertags beim Lift arbeiten und hatte einfach keinen Antrieb mehr", schilderte der Angeklagte.

Passanten hörten Kühe schreien
Angesichtes des sich auftürmenden Mists schämte sich der Bauer, jemanden um Hilfe zu bitten, die Tiere litten entsetzlich. "Ja, sie haben immer wieder geschrien", räumte der 23-Jährige ein. Die Schreie der verzweifelten Kühe und Kälber waren es auch, die Passanten aufschreckten, im März wurde der Amtstierarzt neuerlich tätig - nachdem er im Sommer 2015 noch "annehmbare Verhältnisse im Stall" vorgefunden hatte.

"Kälber waren verdurstet"
Diesmal entdeckte er drei tote Kälber, zumindest zwei davon waren verdurstet: "Ihre tief eingesunkenen Augen deuteten auf Flüssigkeitsmangel hin. Die Leitungen zu den Tränken waren durchgerissen und daher funktionsunfähig", so der Amtstierarzt. Auch die 22 Rinder waren geschwächt, zwei mussten notgeschlachtet werden. Der 23-Jährige, der derzeit wegen Depressionen in Behandlung ist, gab sich einsichtig.

1440 Euro Geldstrafe verhängt
Die Richterin gestand ihm zu, die Tiere nicht mit Absicht gequält zu haben. Daher setzte es bei einem Strafrahmen von bis zu zwei Jahren Haft (seit 1. Jänner verdoppelt) 1440 Euro Geldstrafe - noch nicht rechtskräftig.

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