Flüchtlinge

Wie viele werden kommen?

Salzburg
15.10.2015 20:49
Nicht besonders erfreut ist man in Bergheim über die Flüchtlingsunterkunft, die der Bund mit Hilfe des "Durchgriffsrechtes" betreiben will. Bei dem Gebäude handelt es sich um das frühere Informatikzentrum eines Autokonzerns. Vizebürgermeister Hermann Gierlinger hätte lieber das Land "im Boot" gehabt.

"Krone": Herr Gierlinger, konnten denn in der großen Gemeinde Bergheim nicht genug Unterkünfte aufgetrieben werden?
Gierlinger: Wir waren ja schon dahinter. Der Besitzer des Gebäudes, das nun zum Heim wird, hat es dem Land angeboten. Wir hätten natürlich gerne das Land im Boot gehabt. Dann haben die Verhandlungen aber - vermute ich - zu lange gedauert. Die Bezirkshauptmannschaft forderte einen Umbau, hatte aber selbst noch keine Pläne gesehen, für wie viele Menschen Räume entstehen sollen. Es hat sich gezogen. Und dann bat der Besitzer das Gebäude dem Bund an. Wir haben auf jeden Fall definitiv nach geeigneten Unterkünften gesucht.

"Krone": Wir wird man mit der Situation umgehen?
Gierlinger: Wir werden das Beste daraus machen. Der Besitzer lässt die Räume jetzt angeblich zwei Monate lang adaptieren. Da waren ja Büros und Werkstätten drin. Es gibt aber auch Schulungsräume. Da könnte man ein Beschäftigungsangebot reinbringen.

"Krone": Wann haben Sie denn Bescheid bekommen?
Gierlinger: Am Montag. Aber wir wissen wirklich nicht genau wie viele kommen. Wir schauen uns an, was vom Bund angeordnet wird. Wir hoffen, dass nicht einfach über uns drüber gefahren wird. Weil wir müssen natürlich für die Anrainer einen Informationsabend organisieren. Die haben verständlicherweise gewisse Befürchtungen. Das Gebäude liegt zwar im Gewerbegebiet, aber einige hundert Meter weiter gibt es schon einige Anrainer. Dass Bergheim in dieser Krisensituation einen Beitrag leisten muss, ist klar. Hätten wir rechtzeitig ein Quartier für 75 Menschen gefunden, dann wäre der Bescheid nicht durchgegangen. Denn das wäre genug gewesen. Wir haben ja 5000 Einwohner. Und darauf dürften 1,5 Prozent Flüchtlinge kommen. Jetzt ist es aber eben so abgelaufen.

"Krone": Hat Bergheim Erfahrung mit Flüchtlingen?
Gierlinger: Es gibt bei uns ein privates Quartier für unbegleitet Kinder. In der neuen Unterkunft werden Angestellte der Firma ORS, ein Sicherheitsunternehmen, das auch andere Flüchtlingsquartiere betreut, arbeiten. Wir haben da leider keine Erfahrungen damit. Aber wir werden uns bemühen, dass alles geregelt verläuft.

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