Wirbel in Kärnten

Hochrangiger Polizeikommandant suspendiert

Österreich
16.05.2015 11:02
Die Suspendierung eines hochrangigen Polizeikommandanten sorgt in Klagenfurt für große Aufregung: Der Mann wurde Ende April mit sofortiger Wirkung von der internen Disziplinarkommission freigestellt. "Es besteht der Verdacht schwerwiegender Dienstrechtsverfehlungen", bestätigt ein Polizeisprecher.

"Gegen schwarze Schafe wird in Kärnten derzeit hart durchgegriffen", erzählt ein Polizist: "Man will weg vom Image des bösen Bullen, der sich alles erlauben kann." Polizeisprecher Rainer Dionisio formuliert es auf Anfrage der "Krone" etwas diplomatischer: "Tatsächlich wurde der Kommandant einer Polizeiinspektion von der Disziplinarkommission des Ministeriums suspendiert." Es bestehe der Verdacht schwerwiegender Dienstrechtsverletzungen.
Insbesondere die Schädigung des Berufsstandes falle darunter - etwa dann, wenn Polizeibeamte bei Amtshandlungen oder im Umgang mit Bürgern ihre Kompetenzen überschreiten.

Prüfung der Vorwürfe im Gange
Zum konkreten Fall darf Dionisio aber nichts sagen: "Es wurde eine Disziplinaranzeige erstattet und die Suspendierung ausgesprochen. Jetzt wird intensiv geprüft, ob die Vorwürfe gegen den Beamten auch stimmen." Bis zur Entlassung sei an Sanktionen alles denkbar, strafrechtliche Aspekte gebe es aber keine. Und auch keinen Zusammenhang zu Erhebungen der Korruptionsstaatsanwaltschaft. Die ermittelt, weil in der betroffenen Polizeiinspektion mehrere Tausend Euro verschwunden sein sollen. "Das wurde leider noch nicht aufgeklärt, der Fall hat mit dem Disziplinarverfahren aber nichts zu tun", versichert Dionisio.

Verurteilter Polizist bat um Versetzung
Noch keine Entscheidung hat die Disziplinarkommission im Fall eines weiteren Kommandanten getroffen, der wegen Amtsmissbrauchs und Vorteilsannahme zu fünf Monaten verurteilt wurde - nicht rechtskräftig. Der Beamte gab zu, dass er Strafgelder Monate zu spät an die zuständige Bezirkshauptmannschaft abgeliefert hatte. Da der Vorgesetzte von seinen Kollegen schwer belastet worden war, hat dieser um eine Versetzung zum Stadtpolizeikommando Klagenfurt gebeten.

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