"Satan" getötet

Sohn erschlug Vater mit Pflasterstein: Einweisung

Österreich
14.05.2014 11:52
Zu Richter Grünberger ist er ausgesucht höflich, der zarte junge Mann auf der Anklagebank im Landesgericht St. Pölten. Den Dolmetscher fährt er auf Deutsch an – und da bekommen die Geschworenen eine Ahnung vom Aggressionspotenzial des 20-Jährigen, das seinem Vater das Leben kostete: Er wurde vom Sohn im vergangenen Dezember im Schlaf mit einem Pflasterstein erschlagen. Der 20-Jährige wird in eine Anstalt eingewiesen.

Das blutige Drama hatte sich am 9. Dezember 2013 in einer Pension in Amstetten zugetragen. Die Vermieterin hörte Poltern – und dann das Schlagen einer Türe, als der junge Kosovare die Stätte verließ. Er ging schnurstracks zur Polizei, um zu gestehen: "Ich habe meinen Vater getötet."

Das "Warum" schilderte er im Prozess emotionslos: "Ich wollte mich von ihm befreien." Geschlagen sei er worden, weil er psychisch krank ist. Ein Mordkomplott mit Freunden habe der 54-jährige Vater, den er "Satan" nennt, geschmiedet. Und wenn er zur Polizei gehen wollte, habe der Vater nur gesagt: "Geh' ruhig, da wirst du wenigstens niedergespritzt."

Angeklagter: "Ich will lieber ins Gefängnis"
Tatsächlich kennt der 20-Jährige viele psychiatrische Einrichtungen von Baden bis Mauer-Öhling von innen. Aber eine Behandlung brauche er nicht: "Ich will lieber ins Gefängnis", so der junge Mann.

Da hatten der Staatsanwalt, der Sachverständige, die Geschworenen und auch Richter Grünberger allerdings etwas dagegen: Die ausschließliche Einweisung ist fast Formsache, der Kosovare leidet unter paranoider Schizophrenie und braucht ständige Beobachtung und Medikamentengabe.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele