Tiefrote Bilanz

Bank Austria: 1,6 Milliarden Buchverlust 2013

Wirtschaft
11.03.2014 15:48
Die Bank Austria hat ihr Geschäftsjahr 2013 mit einer tiefroten Bilanz geschlossen: Riesige Abschreibungen auf Banktöchter in Zentral- und Osteuropa im Ausmaß von zwei Milliarden Euro haben ihre Spuren hinterlassen. Weil alle Firmenwerte von Töchtern und Beteiligungen auf null gestellt wurden, bleibt unterm Strich im Abschluss der Wiener UniCredit-Tochter ein Nettoverlust von 1,6 Milliarden.

Im vierten Quartal lag der Nettoverlust sogar bei 2,7 Milliarden, wie die Bank am Dienstagnachmittag bekannt gab. Zum Vergleich: Bis Ende September hatte es noch eine Milliarde Euro Nettogewinn gegeben.

Offiziell zum Verkauf gestellt wurde die ukrainische Tochter Ukrsotsbank. 2013 wurden für das Institut noch 256 Millionen Euro Verlust gemeldet. Der Kaufinteressent sei trotz der jüngsten Wirren und politischen Auseinandersetzungen in der Ukraine noch nicht abgesprungen, betonte der Bankvorstand.

Abschreibungen für Cernko ein "Befreiungsschlag"
Bankchef Willibald Cernko (kleines Bild) bezeichnete die radikalen Milliarden-Firmenwertabschreibungen nach Werthaltigkeitstests in der Bilanz 2013 als "Befreiungsschlag, der uns von dem Belastungsrucksack der Vergangenheit befreit". Die neuen Werte würden die heutige Realität widerspiegeln, "wir bewältigen die Korrektur aus eigener Kraft", so Cernko.

Laut Finanzvorstand Francesco Giordano wurden mit diesem Jahresabschluss "deutlich Risiken aus unserer Bilanz herausgenommen". Auf das Kapital gebe es keinen Einfluss. Die Kernkapitalquote wird mit 11,3 Prozent beziffert, man habe ohne Kapitalzufuhr von außen eine Verbesserung geschafft.

Bank will in Zentral- und Osteuropa tätig bleiben
Kleinere Verluste gab es auch in Slowenien, Rumänien und im Baltikum. Ungeachtet dessen stehe die Bank Austria weiterhin zu ihrem Engagement in der Region. Cernko sprach von einem "klaren Bekenntnis zu Osteuropa", die Region werde weiter ein wichtiger Wachstumsmarkt für die Gruppe bleiben. "Wir sind in allen Märkten, in denen wir tätig sind, sehr gut aufgestellt. Wir haben nicht alles auf eine Karte gesetzt, haben keine Staatshilfe abgerufen und werden auch keine brauchen", sagte Cernko.

Er sei sich noch nie so sicher gewesen wie heute, das Richtige zu tun, sagte der Bank-Austria-Chef. Sein Geldinstitut sei auch vor dem EU-Stresstest sehr gut aufgestellt.

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