Gewalt im Irak
Dutzende Tote bei Anschlag auf Prozession
Nach Polizeiangaben zündete der Attentäter seinen Sprengsatz inmitten von mehr als 100 Trauergästen. Diese seien zunächst mit Granaten und Maschinengewehren angegriffen worden, sagten Vertreter der Sicherheitskräfte. Sie seien daraufhin auf dem Friedhof in Deckung gegangen. Dann habe sich einer der Attentäter, der eine Sprengstoffweste trug, inmitten von ihnen in die Luft gesprengt.
Die Trauergäste in Miqdadiya hatten sich der Polizei zufolge zur Beerdigung eines Neffen des Krankenhausdirektors versammelt, der am Dienstag bei einem Anschlag auf seinen Onkel getötet worden war. Der Leiter der Klinik, Ahmed al-Bakka, war Ortsvorsitzender der schiitischen Dawa-Partei von Ministerpräsident Ibrahim al-Jaafari, die zur "Vereinigten Irakischen Allianz", dem Bündnis der religiösen Schiiten, gehört.
Miqdadiya liegt in der Provinz Diyala, deren Hauptort Baquba ist. Die Region war in den vergangenen Wochen Schauplatz zunehmender Gewalt. Nach Angaben von Sicherheitskräften waren zuletzt radikale sunnitische Gruppen wie die irakische Al Kaida von Abu Musab al-Zarqawi in der Provinz verstärkt aktiv.
Weitere Anschläge
Im Irak wurden am Mittwoch auch anderenorts Anschläge verübt. Bei der Explosion einer Autobombe in Bagdad kamen drei Zivilpersonen und ein Polizist ums Leben, wie ein Polizeisprecher erklärte. 13 Menschen wurden verletzt. Ebenfalls in Bagdad erschossen Bewaffnete einen ehemaligen Hauptmann der irakischen Streitkräfte und einen Angestellten des Ölministeriums sowie dessen Sohn.
Foto: Symbolbild
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