"Frühlingsgefühle"

Jänner-Wärme treibt in Tirol seltsame Blüten

Tierecke
09.01.2014 09:21
Wo bleibt der Schnee? Wann kommt die Kälte? Selbst in Nordtirol ist vom Hochwinter nichts zu spüren. In der Tier- und Pflanzenwelt zeigen sich aufgrund der hohen Tagestemperaturen manch ungewöhnliche Auswirkungen. Überraschend daher: Rein statistisch läuft in Innsbruck jeder fünfte Winterstart ähnlich ab.

Braunbär "Ander" im Innsbrucker Alpenzoo tollt derzeit lieber im Freigehege herum, als sich in seiner Behausung zu verkriechen. Die Nachmittagssonne wärmt seinen Pelz. "Bärenmännchen sind im Winter ohnehin aktiv", sieht Alpenzoo-Direktor Michael Martys keine Sensation. Klar sei aber, dass die Wärme den Bewegungsdrang des Braunbären noch mehr fördere. Auch der Pirol (Singvogel) lässt derzeit im Alpenzoo sein Gezwitscher erklingen – eigentlich ungewöhnlich zum Jänneranfang.

Wie sieht es bei der Flora aus? "In vielen Gärten fangen die Krokusse zu blühen an oder Tulpenspitzen ragen heraus. Das ist absolut zu früh", so Erwin Seidemann vom gleichnamigen Blumenpark in Völs. Falls später doch noch nächtliche Temperaturen von minus 15 Grad kommen sollten, sei zumindest die Blüte häufig kaputt. Tipp des Experten: Laub oder der zerkleinerte Christbaum können bereits ausgetriebene Pflanzen gegen die Kälte schützen.

Gewächse wie Ahorn oder Bambus in ein Vlies zu hüllen, sei jedoch nicht anzuraten: "Denn in der Wärme darunter treiben die Pflanzen aus", warnt Seidemann. Für den Meteorologen Michael Winkler (ZAMG Innsbruck) ist dieser Winterstart nicht allzu außergewöhnlich: "Kaum Schnee im Dezember plus gar keiner zwischen Weihnachten und Dreikönig war in den vergangenen 62 Jahren in Innsbruck in jedem fünften Winter der Fall." Auch derart warme Temperaturen bis Dreikönig seien in jedem zehnten Winter üblich.

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