"Wir sind glücklich"

Minus 20 Prozent Durchzugsverkehr in Salzburg

Österreich
17.12.2013 15:47
Die am 5. Oktober 2013 in Kraft getretene Verkehrslösung in der Salzburger Innenstadt hat den Durchzugsverkehr um 19,1 Prozent reduziert. Dieses Zwischenergebnis einer Verkehrserhebung durch ein Innsbrucker Zivilingenieurbüro präsentierte am Dienstag Salzburgs VP-Baustadträtin Claudia Schmidt. Das prognostizierte Ziel sei erreicht worden, gab sich Schmidt mit der Auswertung zufrieden.

Die verkehrsberuhigte Zone mit einer "Flaniermeile" in der Griesgasse in der Altstadt sorgte im Vorfeld für Konflikte. Die Bürgerliste hatte das Konzept scharf kritisiert und "Staus in alle Richtungen" prophezeit. Doch Straßen- und Brückenamtsleiter Michael Handl sprach heute von einem Erfolg des derzeitigen Provisoriums. "Wir haben durchwegs eine positive Resonanz bekommen. Die subjektive Empfindung sei, dass es "flüssiger und verkehrssicherer" geworden ist.

"Wir sind glücklich, dass wir mit 20 Prozent ziemlich punktgenau gelandet sind", freute sich die Baustadträtin. "Eine riesige Verkehrszunahme woanders hat nicht stattgefunden." Werner Salmen, Obmann des Altstadtverbandes, sprach ebenfalls von einer "Erfolgsgeschichte".

Staatsbrücke und Neutor als neuralgische Punkte
Die Verkehrserhebung des Ingenieurbüros Helmut Köll, die von 14. bis 20. Oktober durchgeführt wurde, habe eine klare Verkehrsreduktion im Innenstadtbereich ergeben, hieß es. Die größte Reduktion des Durchzugsverkehrs gab es demnach an der Staatsbrücke/Anfang Griesgasse. Die Ein- und Ausfahrten verringerten sich um 3.400, von täglich rund 19.000 Kraftfahrzeugen wird der Staatsbrückenkopf nun von 15.600 benutzt. Das Neutor wiederum wird rund 1.000 Mal weniger pro Tag frequentiert. Das entspricht laut dem Zwischenbericht einer Verringerung von zehn Prozent.

Die stärkste Reduktion wurde naturgemäß in der verkehrsberuhigten Zone in der Griesgasse verzeichnet. Die Parallelstraße der Getreidegasse wurde vor der neuen Verkehrsregelung an Spitzentagen dreispurig von knapp 20.000 Kraftfahrzeugen befahren. Nun verbleiben dort nur mehr die öffentlichen Busse sowie der Anrainer- und Zulieferverkehr und Taxis. Im Schnitt fahren dort laut Schmidt derzeit rund 4.300 Fahrzeuge täglich durch. Nach geplanten Fertigstellung der Flanierzone im Herbst 2015 - die Sternbräu-Baustelle wird schon im Herbst 2014 entfernt sein - soll sich diese Zahl noch auf 1.500 verringern.

"Vermehrter Rückstau in Münzgasse bis Neutor"
Einige Straßen werden jetzt in der Stadt allerdings etwas mehr frequentiert. So wurde etwa in der Schwarzstraße eine Verkehrszunahme von drei bis vier Prozent festgestellt. Noch nicht ganz zufrieden mit der Innenstadtregelung zeigte sich der Verkehrsdirektor der Salzburg AG, Gunter Mackinger. In einem Schreiben an die Baustadträtin ortete er mitunter einen "vermehrten Rückstau in der Münzgasse bis ins Neutor". Zudem würden starke Fußgängerströme im Bereich des AVA-Hofs im Zusammenhang mit dem ungeregelten Schutzweg für erhebliche Verzögerungen im Linienverkehr sorgen. Die engen Platzverhältnisse am Anton-Neumayr-Platz forderten einen großen logistischen Aufwand vonseiten des Obus, erklärte Mackinger.

Die Auswertung der Verkehrszählung wird im Bauressort noch mit Vorsicht betrachtet, weil die Baustelle am Müllnerhügel erst Mitte November entfernt wurde und seither die Zufahrt in die Innenstadt über die Lindhofstraße wieder möglich ist. Mitte Jänner soll die Verkehrserhebung abgeschlossen sein, das Ergebnis wird Ende Jänner dem Gemeinderat vorgelegt. Im September 2014 werden noch neue Leitungen - beispielsweise für die Fernwärme - in der Griesgasse verlegt. 2015 soll die "Busdrehscheibe" am Hanuschplatz barrierefrei umgestaltet werden. Für die architektonische Gestaltung ist allerdings noch ein genehmigungsfähiger Plan erforderlich.

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