Rätsel gelöst

Leichenfund nach Bärensuche: Opfer ist Südtiroler

Tirol
27.04.2012 18:45
Das Rätsel um die Identität der im Dreiländereck bei Spiss im Tiroler Oberland gefundenen männlichen Leiche dürfte gelöst sein. Es soll sich um einen 39-jährigen gebürtigen Südtiroler handeln, der zuletzt in Deutschland wohnhaft war. Details wurden aus "kriminaltaktischen Gründen" nicht genannt. Das Opfer dürfte nach Informationen des Bozner Polizeipräsidiums in einen Betrug mit Autoimporten verwickelt gewesen sein.

Der Mann stammt ursprünglich aus Vahrn bei Brixen. Am Nachmittag waren Beamte der italienischen Polizei aus Südtirol in Innsbruck, um bei der Abklärung der Identität zu helfen. Der 39-Jährige dürfte mit einem stumpfen Werkzeug geschlagen worden sein und dadurch ein Schädelhirntrauma erlitten haben.

Mordwaffe noch unbekannt
Außerdem wies die Leiche nach Angaben der Polizei Zeichen von Gewaltanwendung am Hals auf. Was für ein Gegenstand als Tatwaffe benutzt wurde, ist noch unbekannt. Der Fundort an einer Böschung 25 Meter unterhalb der Spisser Landesstraße, wo die Leiche drei bis vier Tage gelegen haben dürfte, war vermutlich nicht der Tatort. Die Ermittlungen zur Klärung der Tat läufen derzeit in Italien, Deutschland und Österreich.

Prozess gegen Getöteten wegen Steuerbetrugs
2007 war in Bozen ein Gerichtsverfahren gegen den Toten und sechs weitere Personen wegen Steuerbetrugs in der Höhe von 13,5 Millionen Euro eröffnet worden. Laut Anklage wurden Luxusautos in Deutschland von einer Bozner Scheinfirma erworben und dort gleich wiederverkauft, ohne die anfallende Mehrwertsteuer zu leisten.

Auf diese Weise sollen 200 Autos verkauft worden sein. 2009 wurde der 39-Jährige gemeinsam mit einem ehemaligen Südtiroler Skirennläufer und fünf anderen Personen verhaftet. Sie sollen Leasingfirmen geprellt und Luxusautos, unter anderem zwei Lamborghini Murcielago, in Bulgarien und in der Türkei weiterverkauft haben.

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