Erneut vor Gericht

Juwelengeschäft schlug fehl: Ex-Polizist verurteilt

Salzburg
03.02.2012 13:09
Bereits zum zweiten Mal hat sich am Freitag ein Polizist wegen desselben Verbrechens - der Fall wurde wegen Begründungsmängeln neu aufgerollt - am Landesgericht Salzburg verantworten müssen. Der Beamte hatte einem Unternehmer für den Ankauf von Diamanten 100.000 Euro herausgelockt, der Deal kam aber nicht zustande. Er wurde, wie schon bei der ersten Verhandlung, zu einer bedingten Freiheitsstrafe von zehn Monaten und zur Leistung von Schadenersatz verurteilt.

Der Beschuldigte muss dem Geschäftsmann einen Schadensersatz von 57.000 Euro leisten, den restlichen Betrag von 43.000 Euro hat er bereits bezahlt. Eine Gewerbsmäßigkeit bei dem Betrug konnte das Gericht nicht erkennen. Das Urteil ist rechtskräftig.

"Wollte Steine mit Gewinn verkaufen"
Zu dem Betrug ist es laut Staatsanwältin Katharina Dirisamer im Oktober 2004 gekommen. Das mutmaßliche Opfer brachte erst 2009 eine Anzeige ein. Demnach habe der Polizist dem Salzburger Unternehmer das Edelsteingeschäft vorgeschlagen und ihm eine Rendite von 30 bis 40 Prozent zugesichert. Der Geschäftsmann übergab dem Beamten 100.000 Euro. "Er hat das Geld nicht wiedergesehen und auch keine Edelsteine erhalten", sagte Dirisamer.

Der Polizist beteuerte abermals seine Unschuld. Er sieht sich selbst als Opfer: Ein Schwarzafrikaner habe ihm Rohdiamanten um 250.000 Euro angeboten. "Ich wollte die Steine dann mit Gewinn verkaufen." Er selbst habe 150.000 Euro aus der Scheidung von seiner Frau für den Deal aufgebracht und diese Summe zusammen mit den 100.000 Euro des Geschäftsmannes in seiner Wohnung versteckt, schilderte der Beschuldigte.

Schmuckhändler verschwand spurlos
Als der Schmuckhändler aus Paris mit den Edelsteinen eines Abends in Salzburg ankam, habe er einen schweren Fehler begangen, erzählte der Beamte. "Ich wollte die Edelsteine am nächsten Tag noch klassifizieren lassen. Ich sagte zu dem Afrikaner, er könne bei mir übernachten." Er selbst schlief woanders, so der Polizist. "Als ich am nächsten Tag in der Früh in die Wohnung kam, war sie Kleinholz. Alles war herausgerissen. Der Mann hat das Geld gesucht und gefunden." Der Schmuckhändler ist damit spurlos verschwunden.

Mit dem Juwelengeschäft hätte der Polizist eine Chance gesehen, das Geschäft seines Lebens zu machen, meinte Verteidiger Kurt Jelinek. "Heute wird ihm unterstellt, er wollte den Salzburger Geschäftsmann täuschen. Mein Mandant ist aber genauso ein Geschädigter", sagte der Anwalt.

Von einem weiteren Betrugsvorwurf wurde der Angeklagte schon im ersten Rechtsgang rechtskräftig freigesprochen. Die Staatsanwaltschaft lastete ihm an, er hätte den Geschäftsmann auch noch mit einem Geldwäsche-Trick um weitere 100.000 Euro gebracht.

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