Familie klagt an

25-jähriger Wiener stirbt nach Routine-OP in Korneuburg

Niederösterreich
21.01.2011 17:20
Unfassbarer Schicksalsschlag für eine Familie aus Wien-Liesing: Der kerngesunde Sohn (25) reißt sich beim Sport eine Sehne und muss im Krankenhaus Korneuburg operiert werden - drei Wochen später ist er tot! Der Bauingenieur starb an einer Lungenembolie. Jetzt ermittelt der Staatsanwalt wegen eines Kunstfehler-Verdachts.

Andreas stand mitten im Leben. Er hatte es mit seinen erst 25 Jahren zum Bauingeneur gebracht, die größten Baustellen Wiens standen unter seiner Aufsicht. Auch privat lief bei Andreas E. alles wie am Schnürchen. Gemeinsam mit seiner Freundin Marion lebte er in einer kleinen Wohnung in Wien - nur wenige Meter von seiner Mutter und seinem 24-jährigen Bruder Michael entfernt. Doch am 12. Mai 2010 legte sich über die einst so glückliche und harmonische Familie ein großer schwarzer Schatten. Denn an diesem Tag lag Andreas tot im Wohnzimmer. 

Verlobte des Verstorbenen klagt an
Die Vorgeschichte: Nach einer Routine-OP am linken Bein hatte der kräftige Bursche über starke Schmerzen geklagt - aber die behandelnten Ärzte legten ihm nur immer wieder (fünf Mal!) einen neuen Gips an. Für Ultraschall, Blutbild oder auch ein einfaches Abtasten nahmen sich die Mediziner im Krankenhaus Korneuburg (NÖ) angeblich keine Zeit. "Sein Bein war total geschwollen, es wurde von Tag zu Tag dicker. Dennoch kam keiner der Ärzte auf die Idee, dass es sich um ein Thrombose-Leiden handeln könnte", klagt die Verlobte des Verstorbenen an.

Regungslos sitzt die junge Frau im Kreise der Familie. Das Sprechen fällt ihr schwer, zu tief sitzt der Schmerz. Wie Mutter Slavica (im Bild mit einem Foto ihres Sohnes) und Bruder Michael hat sie nur einen Wunsch: "Jene, die für Andreas' Tod verantwortlich sind, müssen zur Rechenschaft gezogen werden."

von Brigitte Blabsreiter, Klaus Loibnegger und Reinhard Holl, Kronen Zeitung

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