Die Software des Lawinenwarndienstes wurde jetzt um diesen Test erweitert, der aus der Schweiz stammt. "Der Schneedeckenaufbau kann potenziell schwache Schichten aufweisen. Große Kristalle sind beispielsweise negativ zu bewerten, diese bekommen dann eine sogenannte Niete. Bei fünf oder sechs Nieten ist die Schneedecke eher kritisch", erläuterte Altenhofer. Das Programm wurde von einer Vorarlberger Computerfirma zusammen mit Experten erstellt und vom Lawinenwarndienst Salzburg angekauft.
Neues System ersetzt "Zettelwirtschaft"
Diese Profil-Software und ein völlig neues Profilbuch werden bei einem dreitägigen Grundlehrgang am Kitzsteinhorn in Kaprun (Pinzgau) vorgestellt, der Mittwoch beginnt. 65 Mitglieder von örtlichen Lawinenwarnkommissionen aus Salzburg und den benachbarten Bundesländern nehmen an dem Kurs des Salzburger Referats für Katastrophenschutz teil. Das Profilbuch ersetzt dabei die unhandlichen DIN-A4-Blätter der vergangenen Jahrzehnte. Jetzt notiert der lokale Lawinenexperte die Daten in ein kleines, wetterfestes Handbuch, das in eine Brusttasche passt, und überträgt sie in den PC.
Bessere Grundlagen für Empfehlungen
"Der Blick in die Schneedecke ist jetzt einfach. Der Nieten-Test lenkt den Blick auf das Wesentliche", schilderte der Leiter des Salzburger Lawinenwarndienstes. Es handle sich um ein Programm, das mit einfachen Methoden Rückschlüsse auf instabile Bereiche der Schneedecken zieht. Um die Schwachstellen zu finden, ist auch noch ein Stabilitätstest erforderlich. Altenhofer erwartet sich mit dieser neuen Methodik "bessere und exaktere Grundlagen" für die Empfehlungen der Lawinenwarnkommissionen. In Salzburg gibt es 70 Kommissionen mit rund 500 ehrenamtlichen Mitgliedern.
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