"Illegale Rave-Partys sind nichts Neues, die Umstände haben sich aber massiv geändert. Wurde in den 1990er-Jahren hauptsächlich Ecstasy konsumiert, werden jetzt Substanzen gemischt", sagte Holzer. Die Veranstalter zirkulieren via Facebook Ankündigungen, die mit einer Handynummer und einem Thema wie "Ket@phobia" (als Hinweis auf das in der Tiermedizin verwendete Narkosemittel Ketamin, Anm.) versehen sind. Ab Mitternacht wird die angegebene Telefonnummer aktiviert, auf der Mobilbox kann der Lageplan mit Anfahrtsweg zur Party abgerufen werden.
Alle Arten von Suchtmitteln sichergestellt
Die Veranstaltungen werden hauptsächlich in Waldgebieten oder auf abgelegenen Industriegeländen abgehalten und es geht "immer darum, Drogen zu konsumieren", sagte Holzer. Der Zufahrtsweg wird von Mitarbeitern der Organisation kontrolliert. Bei den an den vergangenen Wochenenden aufgelösten Veranstaltungen in Andau im Burgenland, Retz, Schleinbach bei Wolkersdorf (Bezirk Hollabrunn bzw. Mistelbach) und Pernegg in der Steiermark wurden alle Arten von Suchtmitteln wie Speed, Amphetamine, Metamphetamine, Heroin, Kokain, Cannabis und Medikamente wie beispielsweise Ketamin konsumiert.
Sehr oft gefährlicher Mischkonsum von Drogen
Drei Dealer wurden dabei festgenommen und 20 Anzeigen erstattet, sagte Holzer. "Der große Handel wird dort aber nicht betrieben." Erschreckend sei eher die Mischung der verschiedensten Substanzen. Ziel soll die Verhinderung von Suchtgiftdelikten und der Schutz der Teilnehmer solcher Veranstaltungen sein, betonte der Ermittler.
Polizei wird Geburtstagsparty angekündigt
Angeheizt von Rave-Beats und lauter Musik versammeln sich aber längst nicht mehr nur ein paar Jugendliche zu illegalen Partys: Die aufgelösten Veranstaltungen der vergangenen Wochen wurden von mehreren Hundert bis zu tausend Leuten besucht. Teilweise würden allein im Osten des Landes fünf Partys in einer Nacht gefeiert. Die Organisatoren würden teilweise bereits vor Veranstaltungsbeginn bei der Polizei anrufen und anonym deponieren, dass an diesem und jenem Ort eine Geburtstagsparty stattfindet und man sich nicht wundern solle, wenn es ein wenig lauter werden würde, sagte der Ermittler.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.