"Ich kam da voll zwischen die Fronten des SPÖ-Allmachtsanspruches in Kärnten und des mit allen Mitteln nach oben strebenden Jörg Haider", schildert Papst im schattigen Gastgarten seines Urlaubsquartiers in Pörtschach. "Und Haider hat eine Anzeige nach der anderen gegen mich eingebracht. Immer in der Absicht, der SPÖ damit zu schaden."
"Die Freiheitlichen haben Magdalen angezündet"
Wilhelm Papst, der halbjährlich zwischen Wohnungen im uruguyanischen Nobelbadeort Punte del Este und dem Salzburger Kaprun pendelt, wird wild: "Die Freiheitlichen haben Magdalen angezündet, um an die Macht zu kommen. Das war der Reichstagsbrand der Landespolitik."
Oft habe er sich in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten gefragt, warum er sich auf das Abenteuer um das Zellstoffwerk Magdalen eingelassen habe. "Ich war halt immer ein Unternehmer. Ich war der erste in Nordkorea, in China, bei der Wirtschaftsmesse in Moskau. Das waren Pioniertaten in den späten Fünfziger- und beginnenden Sechzigerjahren."
"Ich habe stets bescheiden gelebt"
Natürlich sei er dadurch für österreichische Verhältnisse ein reicher Mann gewesen. "Aber nur vor Magdalen. Und ich habe stets bescheiden gelebt, teilweise in kleinen Werkswohnungen der Fabriken, die ich weltweit baute. Ich habe kaum etwas ausgegeben, einige Hobbys sind mir am Herzen gelegen, vielleicht manchmal eine schöne Frau."
Und das habe sogar das Gericht festgestellt, denn im Urteil sei nur von der Absicht einer Bereicherung zu lesen gewesen, niemals von einer erwiesenen Bereicherung.
Demnächst: Der "Magdalen-Papst" und die Wirtschafts-Affären der Gegenwart
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