"Sind wir eine Bananenrepublik, dass bei uns schon Wahlbeobachter erforderlich sind?", fragt sich nicht nur Schaden. Aber die "Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa" (OSZE) dürfte das anders sehen – sie startet eine spezielle "Wahlbeobachtungs-Mission" mit einer zumindest zehnköpfigen Delegation, die von 12. bis 26. April in Österreich weilt. Dazu auch noch die Dolmetscher und Chauffeure.
Beobachter mit vielen Freiheiten
Seit Mittwoch sind zwei der Beobachter auch in Salzburg. Die Moldawierin Diana Digol und Alexander Shlyk aus Weißrussland sind mit Sonderausweisen ausgestattet – und sie genießen bei der Wahl (fast) alle Freiheiten.
Natürlich kommen sie zu den Sitzungen der Wahlbehörden und überwachen, wenn die Stimmen ausgezählt und geprüft werden. Aber sie dürfen auch dabei sein, wenn fliegende Wahlkommissionen in die Seniorenheime und Spitäler fahren, wo "bettlägrige oder in ihrer Freiheit beschränkte" Wähler ihre Stimmen abgeben. Das müssen sie "ungehindert" beobachten können, ist in einem Brief des Innenministeriums an die Wahlbehörden zu lesen.
Doch kein Aprilscherz
Auch Dolmetscher dürfen daneben stehen, wenn Senioren für Fischer, Gehring oder Rosenkranz ihre Stimme abgeben. Schaden gibt offen zu: "Als ich die Information über die Wahlbeobachter bekam, dachte ich erst, das ist ein Aprilscherz."
von Robert Redtenbacher, Kronen Zeitung
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