Protest erfolgreich

Land lenkt ein – Frauenhaus Mirjam bleibt geöffnet

Salzburg
07.01.2010 12:50
Was mit einem gellenden Pfeifkonzert gegen die Sparpläne bei den Salzburger Frauenhäusern begann, hat mit einem guten und konstruktiven Gespräch in den Amtsräumen von Landeshauptfrau Gabi Burgstaller (Bild) geendet. Dieses brachte für die Betreuungseinrichtungen zumindest einen Teilerfolg: Einsparungen muss es geben, das Haus "Mirjam" wird aber nicht zugesperrt.

Es war ein lautstarkes Zeichen, das die 70 Demonstrantinnen am Dienstag im Hof der Salzburger Landesregierung gesetzt hatten. Das Pfeifkonzert galt den Sparplänen der Landesregierung bei den beiden Frauenhäusern in Salzburg und Hallein.

"Dass wir Mitte Dezember überfallsartig davon erfuhren, dass unser Haus 'Mirjam' im Jahr 2011 keinen Betreuungsauftrag mehr erhält, ist ja keine Gesprächsgrundlage für eine Weiterführung", musste sich Landeshauptfrau Gabi Burgstaller an diesem eisigen Nachmittag im Inneren des Chiemseehofs von den enttäuschten Mitarbeiterinnen anhören.

Nach der Übersiedlung in die Amtsräume Burgstallers erwärmte sich aber auch das Klima zwischen den Diskussionspartnern. "Es war ein sehr konstruktives und auch sehr angenehmes Gespräch", sagte Maria Rösslhumer, die Chefin der Autonomen Frauenhäuser in Österreich. "Frau Burgstaller hat sich genau angehört, was wir zu sagen hatten. Wir haben gespürt, dass sie sich in dieser Angelegenheit doch sehr engagiert."

Burgstaller legte ein klares Bekenntnis dafür ab, das Haus "Mirjam" in Hallein auch in Zukunft erhalten zu wollen. "Aber vielleicht nicht mehr als Frauenhaus im engeren Sinn, sondern mit zusätzlichen Plätzen für anders gelagerte Problemfälle und mit einer eigenen Beratungsstelle", wie die Landeshauptfrau als Weiterentwicklung vorschlug.

100.000 Euro kommen vom Land
Die Kürzungen aufgrund der angespannten Finanzlage konnte aber auch sie nicht vollständig zurücknehmen. Allerdings machte sie trotz der Krise 100.000 Euro locker, die in den nächsten beiden Jahren auf die beiden Häuser in Salzburg und Hallein aufgeteilt werden - mit der Zusage einer finanziellen Aufstockung, wenn sich die Lage wieder entspannt hat. Dennoch müssen im Haus "Mirjam" vermutlich zwei Stellen gestrichen werden.

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