Beamter vor Gericht

Stress beim Hausbau: Polizist löschte Daten

Steiermark
08.05.2018 15:10

Großes Interesse herrschte gestern am Grazer Straflandesgericht, als sich ein 28-jähriger Polizist wegen des Vorwurfs des Amtsmissbrauchs verantworten musste. Trotz Intervention des Staatsanwaltes kam der Steirer mit einer Diversion davon. Nicht rechtskräftig.

„Schlau werde ich aus Ihnen nicht“, grübelte Richter Andreas Rom, der den Schöffensenat führte. Vor ihm stand ein 28-jähriger Polizist, der sich wegen des Vorwurfs des Amtsmissbrauchs verantworten musste. Am 9. Oktober kam eine Frau zur Polizeiinspektion, die in einen Auffahrunfall verwickelt worden war, wobei der Unfallgegner ohne Hinterlegung seiner Daten abrauschte. Die Frau wies aber ihre Schwester an, ein Foto vom Kennzeichen und auch vom Auto zu machen. All diese Daten wurden an dem Tag vom Polizisten zu den Akten genommen und am 27. Oktober teilweise wieder gelöscht. „Ich kann nicht sagen, warum ich das gemacht habe. Ich habe damals gerade mit dem Hausbau begonnen und war nicht genügend konzentriert“, erklärte der aufrichtig wirkende Angeklagte, der seit zwei Jahren als Polizist arbeitet.

„Wären Sie arbeitsscheu, hätten Sie die Anzeige erst gar nicht bearbeitet. Ein schweres Verschulden sehe ich bei Ihnen nicht“, erklärte Rom. Die Staatsanwaltschaft wollte eine höhere Strafe, der Angeklagte nahm die angebotene Diversion (2550 Euro) an.

Alexander Petritsch
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