Milde für Schulwart

Prozess um Drogenanbau im Schulkeller

Tirol
04.05.2018 06:48

Aufsehen löste im November des Vorjahres ein Drogenfund in den Kellerräumen eines Innsbrucker Gymnasiums aus: Die Polizei entdeckte Cannabisstauden, die ausgerechnet der Schulwart angebaut hatte. Beim Prozess am Landesgericht relativierte sich nun das kriminelle Ausmaß des Falls. Der 61-Jährige hatte das Cannabis nur für sich selbst und gegen chronische Schmerzen verwendet.

Eine Drogenplantage in einer Schule! Diese Ungeheuerlichkeit löste ein entsprechendes mediales Echo aus. Nach Hinweisen hatte ein Drogen-Spürhund im Technikraum der Schule 13 blühende Cannispflanzen samt einschlägigen Gerätschaften gefunden. Der Schulwart legte schon bei den Ermittlungen eine „Lebensbeichte“ ab und gab zu, seit 2014 insgesamt 1 Kilo Cannabis geerntet zu haben. Mit einem Reinheitsgrad von 18 Prozent, was als recht gute Qualität gilt.

Schulwart leidet an Krankheiten
Beim Prozess erklärte der 61-Jährige glaubhaft, dass er seit Jahren an Reizdarm, Magenproblemen und den Folgen von zwei Wirbelsäulen-Operationen leide. „Ich habe kaum mehr meine Arbeit geschafft“, sagte der Angeklagte. Zwei TV-Dokumentationen hätten ihm dann die lindernde Wirkung von Cannabis gezeigt, worauf er in der Schule („meine einzige Möglichkeit“) die Aufzucht von insgesamt 50 Pflanzen betrieb.

Nie an Verkauf gedacht
Nie und nimmer, betonte der 61-Jährige, hätte er vorgehabt die Drogen zu verkaufen, schon gar nicht an die Schüler. Den Job war der Mann los, derzeit ist der bisher Unbescholtene im Krankenstand und leidet noch immer an seinem Fehltritt. Die mildernden Umstände spiegeln sich im bereits rechtskräftigen Urteil wieder: 1440 Euro Geldstrafe.

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