Am Blut erstickt

Jugendbande prügelt in Passau Schüler (15) tot

Ausland
18.04.2018 09:34

Im deutschen Passau an der österreichischen Grenze ist ein 15-Jähriger nach einer Schlägerei gestorben. Mehrere Tatverdächtige aus Deutschland, Polen und Tunesien im Alter zwischen 14 und 25 Jahren wurden festgenommen. Das Opfer, Maurice K., war während der Auseinandersetzung am Montagabend zusammengebrochen, im Klinikum konnte nur noch sein Tod festgestellt werden. Die Obduktion ergab, dass der Bursche an seinem eigenen Blut erstickt war.

Maurice K. hatte sich laut dem Sprecher der Staatsanwaltschaft Passau, Walter Feiler, mit einem anderen 15-Jährigen am späten Nachmittag unter einer Brücke im Innenstadtbereich, dem „Schanzl“, getroffen, um „etwas zu klären“. Ob damit bereits eine Verabredung zur Schlägerei gemeint war, müssten die Ermittlungen noch zeigen. An der Auseinandersetzung beteiligten sich bald weitere Anwesende, gegen 18.10 Uhr eskalierte die Situation völlig.

Vier Deutsche, ein Pole und ein Tunesier verhaftet
Insgesamt sechs junge Leute wurden vorläufig festgenommen, unter ihnen auch der Kontrahent des Todesopfers. Bei ihnen handelt es sich um vier Deutsche im Alter von 14, 15, 16 und 25 Jahren, einen 21-jährigen Polen und einen 17 Jahre alten Tunesier. Sie alle und das Opfer hätten in Passau oder Umgebung gewohnt.

Gegen vier Burschen Haftbefehl erlassen
Gegen vier der mutmaßlichen Täter wurde laut „Bild“ Haftbefehl erlassen, gegen den 14-Jährigen ein Unterbringungsbefehl erlassen. Ermittelt wegen Körperverletzung mit Todesfolge werde gegen alle sechs Verdächtigen.

„Geraume Zeit“ gedauert, bis Polizei und Notarzt alarmiert wurden
Dem Sprecher der Staatsanwaltschaft zufolge gab es außerdem eine große Zuschauergruppe von etwa 20 Menschen. Es wird geprüft, ob sie etwa wegen Zurufen auch als Beteiligte an der Schlägerei eingestuft werden oder sich etwa unterlassener Hilfeleistung schuldig gemacht haben könnten. Laut der „Passauer Neuen Presse“ habe es „geraume Zeit“ gedauert, bis Polizei und Notarzt alarmiert wurden. Eine Passantin sei es schließlich gewesen, die gegen 18.30 Uhr den Notruf getätigt habe.

An eigenem Blut erstickt
Für Maurice K. kam jede Hilfe zu spät: Im Klinikum konnte nur noch der Tod des 15-Jährigen festgestellt werden. Gestorben ist der Passauer an Aspiration, dem Eindringen von flüssigen oder festen Stoffen in die Atemwege, wie laut „Bild“ die Obduktion ergab. Was in diesem Fall bedeutet, dass der 15-Jährige an seinem eigenen Blut erstickte.

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