Chaotische Lage

Afghanistan: 3 Mrd. Dollar US-Hilfe verschwunden

Ausland
01.04.2018 10:43

In Afghanistan versickern offenbar ausländische Hilfsgelder in Milliardenhöhe. Der Generalinspektor des US-Verteidigungsministeriums hat jetzt bekannt gegeben, dass Militärbehörden nicht bestätigen könnten, ob Gelder in Höhe von 3,1 Milliarden US-Dollar (rund 2,5 Milliarden Euro) für die afghanische Regierung ihre beabsichtigten Zwecke erfüllten. Eine unzureichende Überwachung durch die USA, falsches Management in Afghanistan sowie fehlendes Vertrauen führten laut einem Bericht zu der Frage, wo genau die Gelder gelandet sind.

Ziel der Finanzmittel war es eigentlich, einen unabhängigen Ministersektor zu entwickeln, der die afghanischen Sicherheitskräfte (ANSF) in ihrem Kampf gegen die wieder auflebenden Taliban-Aufstände unterstützt.

Konkret handle es sich um 3,1 Milliarden Dollar, die für die Verbesserung der afghanischen Ministerien eingesetzt werden sollten. Unter anderem hätte dies Schulungen für Personal sowie die Zuteilung und Budgetierung von Munition, Fahrzeugen und Treibstoff beinhaltet.

Fehlende Fahrzeuge als „im Kampf zerstört“ gemeldet
Das US-Verteidigungsministerium weiß allerdings nicht, wo einige der Fahrzeuge, die es nach Afghanistan geliefert hat, gelandet sind. Demnach stellte das Ministerium beispielsweise in seinen Dokumenten fest, dass afghanische Sicherheitskräfte seit 2005 rund 95.000 Fahrzeuge erhalten haben. Allerdings hatten die afghanischen Beamten kein genaues Inventar dieser Fahrzeuge. „Einige landeten wahrscheinlich in den Händen der Taliban, während andere zur Reparatur zurückgezogen wurden, nachdem sie als ‚im Kampf zerstört‘ gemeldet worden waren“, heißt es in dem Bericht. Außerdem fehle es den afghanischen Sicherheitskräften an zuverlässigen Mechanikern, um die Fahrzeuge zu reparieren.

Obwohl die Gelder der USA dafür eingesetzt werden, die afghanischen Streitkräfte selbstständiger zu machen, deuten die vom Generalsinspektor gemeldeten Defizite darauf hin, dass das afghanische Militär noch immer stark auf die Beteiligung der USA sowie anderer westlicher Länder angewiesen sind.

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