Nach Doppelmord

Auslieferung des “Heurigen-Killers” beantragt

Niederösterreich
06.06.2009 15:00
Nach der Festnahme des Tatverdächtigen im "Heurigen-Mord" in Pachfurth (Bezirk Bruck an der Leitha) hat die Staatsanwaltschaft Korneuburg die Auslieferung des 48-jährigen Bulgaren beantragt. Derzeit ist er noch in seiner Heimat inhaftiert, erklärte Friedrich Köhl, Sprecher der Staatsanwaltschaft. Wann der mutmaßliche Doppelmörder ausgeliefert wird, lasse sich noch nicht abschätzen. Der Mann ist laut Köhl an seinem bulgarischen Wohnort verhaftet worden, wo die Beamten auch den gesuchten Pkw fanden. Das Fahrzeug soll nun sichergestellt und eine Hausdurchsuchung durchgeführt werden. Über eine Befragung des Verdächtigen lagen dem Staatsanwalt noch keine Informationen vor.

Nach dem am Samstag festgenommenen 48-Jährigen war seit Freitag per internationalem Haftbefehl gezielt gefahndet worden. Der mutmaßliche Täter war mit dem von Zeugen beschriebenen Fluchtfahrzeug unterwegs. Zuvor hatte die Tochter des mit fünf Schüssen ermordeten Wirtsehepaars Christoph (50) und Monika (49) T. den Bulgaren auf einem Foto identifiziert.

Der weiße Peugeot 205 mit bulgarischem Kennzeichen war schon am Pfingstwochenende und damit im Vorfeld des Verbrechens in der Region aufgefallen. Zeugen sprachen von zwei Männern, die mit dem Auto unterwegs gewesen sein sollen. Die Ermittler gehen daher auch von zwei Tätern aus.

Mehr zu der Bluttat und Bilder vom Tatort findest du in der Infobox.

Verdächtige vor Tat bei Polizeikontrolle aufgehalten
Doch nicht "Kommissar DNA", sondern "Kommissar Zufall" in Kooperation mit aufmerksamen Polizisten brachte die Mordermittler auf die heiße Spur: In der Woche vor der schrecklichen Bluttat führte die Exekutive auf Wiens Straßen einen Ost-Kriminalitäts-Schwerpunkt durch. Unter den kontrollierten Fahrzeugen: ein weißer Peugeot 205 mit bulgarischem Kennzeichen. Beamte erinnerten sich und verständigten ihre Kollegen. Wenig später war der jüngst angehaltene Pkw-Lenker mit Hilfe der bulgarischen Behörden ausgeforscht und ein Foto des Verdächtigen in den Händen der Kriminalpolizei.

Tochter erkannte Täter sofort
Auf Grund mehrerer Zeugenaussagen und vor allem durch die noch immer im Krankenhaus abgeschirmte Tochter war schnell klar: Man hat den Richtigen! Die 21-jährige Tamara erkannte den Mann, der ihre Eltern eiskalt erschoss - und auch sie zu töten versuchte.

"Foto und Namen wollen wir aus ermittlungstechnischen Gründen noch nicht veröffentlichen", so Leopold Etz vom Landeskriminalamt. Ein internationaler Haftbefehl wurde ausgestellt. "Ziemlich sicher" geht man auch davon aus, dass der Mörder einen Komplizen hatte. Abgesehen davon, dass bei der Polizeikontrolle zwei Insassen im Peugeot saßen, wollen auch Zeugen einen zweiten Mann im Wagen gesehen haben.

von Klaus Loibnegger und Christoph Budin (Kronen Zeitung) und noe.krone.at

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