Was die Montags-Regierungssitzung als harmlos wirkender Aktenvermerk passiert hat, ist bei genauem Hinschauen der Versuch, einen Schlussstrich unter den größten Finanzskandal in der Landesgeschichte zu ziehen: Es geht um das obersteirische Trieben, für das die Regierung nun den 4. Oktober als Wahltermin festgelegt hat. Dort wurde, wie berichtet, die Gemeindeführung abgesetzt, ein Regierungskommissär kümmert sich seitdem um Wohl und Weh. Und zusätzlich ermittelt die Staatsanwaltschaft intensiv.
Denn es geht um einen Gesamtschuldenstand von immerhin 40 Millionen Euro, der sich in der 3.700-Seelen-Gemeinde angesammelt hat. Mehr als 10.000 Euro pro Kopf und Bürger! Wobei das Gros der Triebener, das sei hier auch angemerkt, nichts für die Malaise kann.
Dagegen wiegen die Vorwürfe an die Gemeindeverwaltung schwer: nicht kassierte Abgabenschulden, Wohnungen, die mietfrei an Günstlinge vergeben wurden. Insgesamt geht's über die Jahre um eine chaotische Finanzgebarung.
100.000 Euro für Käse Noch hat sich der Humor nicht ganz aus der Landespolitik verabschiedet. Auch, wenn der Spaß oft teuer kommt. So nimmt etwa Tourismusreferent Hermann Schützenhöfer 100.000 Steuer-Euro in die Hand, um die "Steirische Akademie für Käsekultur" zu sponsern. Dem Mitbewerber entfährt zum Anliegen trotzdem: "So ein Käse..."
Fehde um SPÖ-Privatstiftung eskaliert Die ÖVP fordert vehement die Offenlegung der SPÖ-Finanzen. Landeshauptmann Franz Voves wiederum will sich nicht "mundtot" machen lassen. Und die Grünen kündigen für die Landtagssitzung gar eine "Dringliche Anfrage" an.
"Steiermark Inoffiziell" von Gerhard Felbinger, "Steirerkrone"
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