Streit angezettelt
Sarkozy ändert Sitzordnung beim NATO-Gipfel
Bisher sei es bei NATO-Gipfeln üblich gewesen, dass sich die Staats- und Regierungschefs in der Reihenfolge des Alphabets um den Tisch gruppieren. Sarkozys Drohung führte zu einem Kompromiss: Der französische Präsident darf solange neben dem NATO-Generalsekretär sitzen, wie Fernsehkameras im Raum sind. Wenn die Staats- und Regierungschefs der 26 Mitgliedsländer sich dann zu vertraulichen Beratungen zurückziehen, beginnt ein Stühlerücken.
Stühlerücken hinter verschlossenen Türen
Hinter verschlossenen Türen müssen Sarkozy und auch die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel umziehen, und die NATO-Führer nehmen in gewohnter Abfolge Platz: De Hoop Scheffer wird dann auf einer Seite vom Sekretär des NATO-Rats, einem Diplomaten, flankiert. Zu seiner anderen Seite sitzt der stellvertretende Generalsekretär, gefolgt von US-Präsident Barack Obama.
Der große Wert, den Sarkozy der Sitzordnung beimisst, könnte mit der Absicht Frankreichs in Zusammenhang stehen, bei dem NATO-Gipfel in die militärische Kommandostruktur des Bündnisses zurückkehren zu wollen. Frankreich hatte sich unter Charles de Gaulle 1966 teilweise aus dem Bündnis zurückgezogen und seitdem eine Sonderrolle in der NATO eingenommen.
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