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25.11.2021

Wintersport

Wald, Wild und Wintersport

RÜCKSICHT: schafft genügend Raum für Tier und Mensch in der Natur

Wildtiere brauchen im Winter ihre Ruhe und reagieren bei Störung mit Stress. Sie finden kaum Nahrung und haben ihren Energiehaushalt auf ein Minimum reduziert. Foto: Christoph Burgstaller

Ob Langlaufen, Schneeschuhwandern oder Tourenskifahren die Auszeit im Schnee lockt uns hinaus ins Winterwunderland Salzburg. Dabei gilt es aber, einige Regeln einzuhalten, um das Wild nicht zu beunruhigen. Für ein respektvolles Miteinander.

Besonders seit dem vergangenen Winter erlebt das „Slow Living“ und die damit verbundenen Wintersportaktivitäten einen noch nie dagewesenen Boom. Der Wunsch nach Erholung und Abstand vom Alltag sind enorm groß. Viele machen sich auf den Weg in die Natur, um das herrliche Wetter für eine Skitour oder eine Winterwanderung zu nutzen.

Lebensraum der Wildtiere

Nein, ein Winterausflug in die Natur steht keinesfalls im Widerspruch. Mit etwas Rücksicht und Respekt für Wald und Wild kann man das entzückende Winterwunderland Salzburgs selbstverständlich genießen. Salzburg ist als Wintersportregion mit seiner einzigartigen Bergwelt und den gut erschlossenen Skigebieten beliebt. Jedoch sollte man der Verführung, Schwünge abseits der zahlreich erschlossenen Pistenkilometer im tiefen Schnee zu fahren, widerstehen.

Skitourengehen ein Boom

Skitourengehen hat sich mittlerweile zum Breitensport entwickelt. Immer mehr wollen die winterlichen Bergwelten abseits der präparierten Pisten erleben. Die Beliebtheit bringt aber auch Unmut. In allen Salzburger Bezirken wurden in enger Abstimmung mit den alpinen Vereinen für Tourenskigeher und Schneeschuhwanderer viele Routen ausgewiesen, die keinesfalls eine Beunruhigung der Wildtiere verursachen. Eine Lenkungsmaßnahme, die ein konfliktfreies Miteinander in der Natur ermöglicht. Tourenskigeher und Schneeschuhwanderer verlassen die ausgewiesenen Routen, um Anfängern auszuweichen. Dadurch treffen sie immer wieder auf Rot-, Reh- und Gamswild in ihren Einständen. Diese Ruhegebiete des Wildes sind in den Wintermonaten ein lebensnot- wendiger Rückzugsort.

Störende Beunruhigung

Wald, Wild und Wintersport-2
Caption

Ein Aufstieg oder Abfahren in Naturschutzbereichen, Ruhezonen oder vorbei an Fütterungen verursacht ein unnötiges Fluchtverhalten der Wildtiere. Die Wildtiere brauchen im Winter ihre Ruhe. Sie finden kaum Nahrung und haben ihren Energiehaushalt auf ein Minimum reduziert. Ihre Aktivitäten beschränken sich flächenmäßig auf ein sehr kleines Waldstück, in der Nähe von Fütterungsbereichen. Kommt es hier zu einer Beunruhigung wird dadurch ein natürliches Fluchtverhalten ausgelöst. Die dabei benötigte Energie fehlt den Wildtieren, um gut durch den Winter zu kommen. Oft wird vergessen, dass die scharfen Kanten der Ski die aufkommenden Triebe des Jungwaldes abschneiden und somit ein Teil der Wiederaufforstung in den Schutz- und Bannwäldern zerstört wird. Besonders beliebt sind ausgefallene Skitouren bei Vollmond. Muss das wirklich sein? Oder können wir so viel Respekt aufbringen und den Wildtieren in den Nachtstunden ihre Ruhe gönnen?

Respekt für Wild und Wald

Um Rücksichtnahme ersucht Christoph Burgstaller, Leiter der Initiative Respektiere deine Grenzen, bei den Aktivitäten in den bevorstehenden Wintermonaten. „Es ist wichtig, dass die Salzburger*innen ihre Freizeit in der Natur genießen. Abseits vom Lärm und der Hektik des Alltags ist ein Durchatmen in der Winterlandschaft ein Turbo, um die eigene Lebensbatterie wieder aufzuladen. Als Naturnutzer sollten wir uns mit der Natur verbunden fühlen. Wir müssen verstehen, dass der Wald in erster Linie der Lebens- raum unserer Wildtiere ist. Unser Verhalten in der Natur ist entscheidend für die Wildtiere“, appelliert Christoph Burgstaller an alle Naturnutzer, dies mit dem gewissen Respekt für die Natur zu tun.

Einfache Empfehlungen für respektvolles miteinander

  • Kartenstudium und Abfrage der Ruhezonen auf www. respektieredeinergrenzen.at
  • Routenempfehlungen nutzen ê Hunde immer anleinen
  • Touren in der Dämmerung und bei Vollmond vermeiden
  • Im Wald auf Forststraßen und ausgewiesenen Routen bleiben.
  • Wo immer es Lenkungsmaßnahmen gibt, diese beherzigen.