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25.11.2021

Wintersport

So weckt man Lust auf den Winter schon bei den Jüngsten

Manchmal liegen Welten zwischen den Vorstellungen der Eltern und den Wünschen der Kinder, wenn es heißt, den Winter oder gar einen Skiurlaub zu genießen. Damit aus den wohlverdienten Wintertagen kein Familiendrama wird, gilt es, das „Innenleben“ der jüngsten Familienmitglieder zu entdecken – und auch zu berücksichtigen.

Nur wer warm eingebackt ist, kann dem Winter große Freude abgewinnen. Frieren ist der größte Spaßkiller. Foto: Sunny studio - stock.adobe.com

Ich will nicht mehr! Will nach Hause. Mir ist kalt, ich muss aufs Klo!“ Gut, wenn das Beschwerden anderer Leute Kinder sind. Wenn der eigene Nachwuchs richtig Spaß am winterlichen Vergnügen findet. So, wie Mama und Papa auch. Am Skifahren oder Boarden, am vor der Hütte Sitzen oder im Schnee rumkugeln. Am Erlernen der ersten Schwünge, an der wachsenden Freiheit, an einem Tag mit einem Skilehrer und anderen Kindern oder an anderen Angeboten, die Eltern auch einmal einen Tag alleine die Pisten genießen lassen. Doch was brauchen die Jüngsten, um richtige Winterfreaks zu werden?

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Auch das ehrgeizigste Kind braucht zwischendurch eine Pause. Oft einen ganzen Tag. Foto: Max Topchii - stock.adobe.com

Im Grunde sind kleine Kinder schon von Natur aus Abenteurer. Sie sind neugierig, wollen Neues ausprobieren und sich und ihre Grenzen selbst testen. Was sie meisten Kinder allerdings nicht lieben ist, immer das zu tun, was sich die Eltern als „gut für mein Kind“ vorstellen. Denn Kinder ticken anders als Erwachsene. Glücklicherweise. Manchmal auch erschwerlich. Aber mit etwas Willen leicht herauszufinden, zu verstehen und umzusetzen. Denn: sind die Kinder glücklich, haben die Eltern eine gute Zeit. Und das ist gar nicht so schwer.

Niemals frieren

Das erste Gebot lautet: Bequeme und warme, wasserabweisende Kleidung. Kinder verlieren schnell an Körperwärme. Frieren sie, ist es Schluss mit lustig. Dramen sind überall zu erleben. Das zweite Gebot: Nicht jedes Kind freut sich auf einen Skikurs. So mancher Nachwuchs möchte lieber mit Mama und Papa unterwegs sein. Also bitte keine Zwangsverpflichtung. Es gibt Schnupperstunden, man kann mit kurzen Verweildauern beginnen. Oder aber man kann ganz einfach Tage mit seinem Kind verbringen, an denen eben einmal der Papa ein bisschen „Freeriden“ in einem anderen Sinn praktizieren kann. Und ein anderes Mal die Mama. Manchmal braucht es ein wenig Zeit, bis sich Kinder auf die neue Umgebung einstellen. Dann sehen sie, wie andere Kinder Spaß in der Gruppe haben und zeigen plötzlich Bereitschaft, mit zu machen. Zeigt ein Kind keinen Trennungsschmerz, sollten sich die Eltern besser am ersten Tag in einiger Entfernung aufhalten. Denn Kinder reagieren immer theatralischer, wenn die Eltern in der Nähe sind. Schließlich sind sie ja dafür da, die Kinder zu trösten, ihnen alle Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen. Wer will, dass sich sein Kind in einer Gruppe wohlfühlt, muss ihm Zeit gönnen, sich einzugewöhnen. Für die einen geht es schneller, andere scheitern vielleicht ganz daran. Das mag dann zwar enttäuschend für die Eltern sein, die sich die eine oder andere freie Stunde auf der Piste erhofft hatten, aber wer jetzt mit Brachialgewalt und zum Scheitern verurteilten Überredungsversuchen auf die Ablehnung des Kindes reagiert, erstickt oft schon die Lust im Keim. Und Kinder merken sich manche Dinge lange. Oft so lange, bis der nächste Winterurlaub, das nächste Skiwochenende, ein anderer Skitag anstehen. Dann legen sie sich schon zuhause quer.

Mit Geduld zum Ziel 

Egal, ob man selbst als Skilehrer fungiert, oder ob das Kind in eine Skischule soll – Geduld ist der beste Lehrmeister. Kinder können sich noch nicht so lange konzentrieren, besonders kleinen Kindern fehlt der Ehrgeiz, sich durchzubeißen. Kinder wollen Spaß im Schnee. Und dann vielleicht ein bisschen etwas lernen, was die Großen schon können. Aber auch nur mit Spaß. Und den Rest des Tages wollen sie auch Spaß. Aber gemeinsam mit ihren Eltern. Skifahren mit Kindern bedeutet in der Anfangsphase auch viel Verzicht für die Eltern. Andrerseits macht es viel Spaß zu sehen, wie der Nachwuchs immer mehr Freude an dem Wintervergnügen findet. Mag er einmal nicht auf die Piste, dann ab auf die Rodelbahn oder zum Eislaufen, zur Kutschenfahrt oder ganz einfach in die Therme. Wer mehrere Tage mit Kindern zum Skivergnügen fährt, sollte unbedingt Rasttage dazwischen einlegen. Auch wenn die Gefahr besteht, dass das Kind wieder einen neuen Anlauf, viel Motivation braucht, um nach der Pause wieder aktiv zu werden. Aber das kennen ja die Erwachsenen auch. Und sie genehmigen sich diese „Launen“ und Befindlichkeiten. Denn wenn es den Erwachsenen nicht freut, dann macht er es eben auch nicht. Zumindest das, was Freizeitvergnügen sein soll.

Gemeinsam lustiger 

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Mit anderen Kindern macht alles mehr Spaß. Am besten ist, man kennt sie schon vorher. Foto: famveldman - stock.adobe.com

Gut funktioniert der Einstieg ins Wintervergnügen auch, wenn man gemeinsam mit einer anderen Familie anreist. Mit Kindern, die sich untereinander kennen und verstehen. Das sollte klare Voraussetzung sein. Denn nur, weil sich die Eltern untereinander fantastisch verstehen heißt das noch lange nicht, dass auch die Kinder Freude an- und miteinander haben. Wer das nicht im Vorfeld abcheckt wird mehr Winterleiden als Winterfreuden erleben. Passen jedoch die Kinder gut zusammen, so sind einem gelungenen Urlaubstag, -wochenende oder einer Urlaubswoche Tür und Tor geöffnet.

Kinder sind kreativ, erfinderisch. Sie gestalten gemeinsame Zeit auf erstaunliche Weise und wenn es nach der Piste nach Hause geht, dann können sie auch gemeinsam gut entspannen. Bei Spielen mit und ohne den Eltern. Und wenn es möglich ist ganz ohne Tablet & Co. Dafür gibt es abseits des Sportes in den meisten Wintersportorten auch für Kinder viel zu erleben. Von Hallenbad bis Indoor-Spielplatz, von Kino bis Kasperltheater und anderen kulturellen Angeboten.

Die Einstellung machts 

Wer also mit Kindern in die Winterferien fährt, der sollte sich eines verinnerlichen: Wenn der Urlaub gelingen soll, muss das Kind Spaß haben. Es braucht dabei nicht die Position eines Tyrannen zu übernehmen, aber ein Urlaub mit einem Kind ist eben kein Urlaub allein.