Immer mehr Prominente sprechen offen über eine Krankheit, die lange Zeit kaum Beachtung fand. „Ich war schwer krank, hatte keine Energie mehr, konnte kaum singen“, sagte Popstar Avril Lavigne in einem Interview über ihre Diagnose. Auch Justin Bieber erklärte 2020 öffentlich, dass seine gesundheitlichen Probleme - Erschöpfung, Hautveränderungen, Stimmungsschwankungen auf Borreliose zurückzuführen seien. Supermodel Bella Hadid schilderte in sozialen Medien, wie sie zehn Jahre lang unter den Folgen der Infektion litt.
Borreliose, medizinisch Lyme-Borreliose, wird durch Bakterien der Gattung Borrelia burgdorferi verursacht. Übertragen werden sie durch den Stich infizierter Zecken. In Mitteleuropa geschieht das meist zwischen April und Oktober, wenn die Tiere besonders aktiv sind. Doch die Erkrankung selbst kann unbemerkt bleiben - und genau das macht sie so tückisch.
Was sind die ersten Anzeichen?
Typisches erstes Anzeichen ist die sogenannte Wanderröte: eine sich ausbreitende Rötung rund um die Einstichstelle. Doch nicht immer tritt sie auf. Fieber, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen oder extreme Müdigkeit sind unspezifisch - und werden oft fehlinterpretiert. Bleibt die Infektion unbehandelt, kann sie Gelenke, Herz und Nervensystem befallen.
Die gute Nachricht: Wird die Krankheit früh erkannt, lässt sie sich meist mit Antibiotika gut behandeln. Problematisch wird es bei Spätfolgen, wenn die Erreger sich im Körper festgesetzt haben. Einige Betroffene klagen über monatelange Schmerzen, Konzentrationsstörungen oder depressive Verstimmungen selbst nach abgeschlossener Therapie.
Prominente wollen über die heimtückische Krankheit aufklären
Gerade durch die Offenheit der Prominenten rückt das Thema stärker ins öffentliche Bewusstsein. Sie geben einer Erkrankung ein Gesicht, die bislang als Randerscheinung galt. Experten warnen dennoch vor Panik: „Nicht jeder Zeckenstich führt zur Borreliose“, betonen Infektologen. „Aber wer gestochen wurde, sollte die Hautstelle beobachten und bei Symptomen rasch zum Arzt gehen.“
Ein Appell, den auch Bella Hadid unterschreiben würde. Nach jahrelanger Leidenszeit schrieb sie: „Ich hoffe, meine Geschichte hilft anderen, sich ernst genommen zu fühlen.“ Vielleicht ist das die wichtigste Botschaft dieser neuen Offenheit: Nicht Schweigen, sondern Wissen schützt.