Kogler, ein steirischer Dampfplauderer, der wieder ohne Punkt und Beistrich redete, traf auf Nehammer, der superschnell seine Argumente vorbrachte. Bei beiden war man schnell versucht, auf „Durchzug“ zu schalten, so schnell und auswendig gelernt redeten beide. Beide sahen weg und signalisierten Desinteresse durch Wegsehen, wenn der andere redete. Erfolgreiche Zusammenarbeit und gegenseitige Wertschätzung sehen anders aus. Kommunikationsschulungen stehen bei beiden wieder ins Haus. Spitzenkandidaten sahen seinerzeit anders aus; die Leichtigkeit fehlte, die eigentlich souverän macht und überzeugt. Das Signal, das beide aussandten: Wir können nur miteinander, wenn wir unbedingt müssen. Das toxische Anti-Dream-Team Babler/Kickl wirkte am Anfang der Diskussion einsichtig, harmlos und entgegenkommend. Dann begann Kickl zu fordern, zu sticheln und oberlehrerhaft zu belehren. Babler blieb bei seinen Argumenten. Argumente und Lösungsvorschläge beider, die Österreich in eine erfolgreiche Zukunft führen könnten, blieben kaum im Gedächtnis hängen. Kickl nörgelte und schulmeisterte dominant und beleidigend. Babler verlor sich selbstbewusst in „besseren“ Argumenten. Die unklare Diskussion drehte sich zuerst darum, wer mehr retro sei. Von Wirtschaft schienen beide wenig zu verstehen. Um die Stimmen der Millionen Arbeitnehmer bemühten sich beide ganz besonders. Dort liegt der Wahlsieg. Die Argumente der beiden Schnellredner blieben kaum hängen. Ihr Ehrgeiz war zu groß. Der tatenlose Kickl wusste alles besser. Newcomer Babler hätte mehr gegen die Inflationstreiber eingreifen wollen. Kickl ging wirksam frontal gegen Babler los, als er als brandgefährlich bezeichnet wurde. Babler entgegnete unklar und wenig überzeugend, bis er eine Liste der verurteilten Freiheitlichen vorzeigte. Kickl blieb süffisant. Wer ist nun unser Herzblatt? Die beiden Moderatorinnen waren möglicherweise am souveränsten. Beide sind fest angestellt und stehen nicht zur Wahl. Der Gewinner heißt ORF!
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